Wie funktioniert nochmal Freude?

Momentan überkommt mich das überwältigende Gefühl der Freude. Doch es hat den Anschein, dass ich es nicht so genießen kann, wie ich will. Irgendwas hemmt mich.

Wie funktioniert nochmal Freude?

Natürlich bin ich gelegentlich glücklich. Aber meist nur für einen kurzen Moment, ehe das Gefühl erlischt. Diesmal ist es jedoch anders. Ein Herzenswunsch ist für mich in Erfüllung gegangen und ich weiß nicht wohin mit mir. Es ist mir gänzlich fremd, über einen so langen Zeitraum so glücklich zu sein. Ich vermeide es daher, mit anderen darüber zu reden, weil ich Angst habe, dass sich das Gefühl danach in Luft auflöst. Ich tue so als wäre nichts. ich tue so, als wäre ich nicht glücklich.

Es  mag deprimierend erscheinen, dass ich mittlerweile besser mit negativen Gefühlen umgehen kann. Dann weiß ich, dass ich mich zurückziehen muss, eine Pause brauche und für mich alleine sein muss. Seltsamerweise treffen ähnliche Auswirkungen auch auf meine momentane Situation zu. Ich fühle mich glücklich, doch kann es mit niemandem teilen. Ich will damit alleine sein und so wenige Menschen wie möglich sehen. Und gelegentlich schleicht sich auch Angst ein. Angst, mit dieser erfreulichen Nachricht angemessen umzugehen. Angst vor der bevorstehenden Veränderung.

Rückschritt

Am deutlichsten erkenne ich es natürlich an meinem Essverhalten, dass seit jener Nachricht wieder in eine ungesunde Schiene gerutscht ist. Ich beschäftige mich erneut mehr als üblich damit und das gefällt mir nicht. Denn schließlich gibt es was zu feiern! Warum kann ich es nicht einfach annehmen?

Akzeptanz

„Lass es zu“, sagt die Stimme in mir. „Es ist real. Du hast es dir verdient.“Und da hätten wir wieder den rationalen Teil in mir, der alles ganz klar und deutlich aufzeigt. Und ich würde es so gerne zulassen. Nur habe ich keinen blassen Schimmer wie…

Ihr vielleicht? ♥

Nichts desto trotz wünsche ich euch einen erfreulichen und vielleicht auch glücklichen Freitag!

16 Kommentare zu „Wie funktioniert nochmal Freude?

  1. Liebe Mia,

    das klingt fast so, als würde Dein Unterbewusstsein Dir sagen wollen, Du hättest es nicht verdient glücklich zu sein und dass Du Dich mit deinen ungesunden Gedanken zum Essverhalten bestrafen müsstest. Dabei hast Du es doch so sehr verdient glücklich und zufrieden zu sein und dafür solltest Du Dich belohnen! Bestrafe dieses Gefühl nicht, dass Du gerade hast. Stell Dir vor, dass Glück kommt Dich besuchen und meint es nur gut mit Dir. Es ist ein willkommener Gast, den Du im realen Leben auch nicht wegschicken würdest. Was würdest Du tun, wenn Dich eine gute Freundin besuchen käme? Wahrscheinlich würdest Du ihr eher eine heiße Schokolade oder Kuchen anbieten, als sie mit einem Glas Leitungswasser zu bedienen und dann wieder wegzuschicken.

    Ich habe schon einiges zum Thema „Vergänglichkeit“ geschrieben und darüber, dass alles im Wandel ist. So ist es auch mit den Gefühlen. Natürlich werden die negativen Gedanken auch wieder zum Vorschein kommen. Die positiven aber eben auch.

    Ich konnte das Gefühl früher auch nicht oder nur ganz schwer annehmen. Meine Therapeutin hat mich dann oft gefragt, was ich meinem inneren Kind wünschen würde. Ich antwortete darauf, „dass es glücklich ist“. Und eigentlich geht es ja im Leben auch darum, sich um das innere Kind zu kümmern. Und das darf glücklich sein!

    Hoffentlich klingen meine Worte nicht zu sehr „belehrend“. Ich habe mich nur so sehr in Deinem Beitrag wiedererkannt und musste diese Worte loswerden.

    Vielen Dank für den glücklichen Freitag, den Du gewünscht hast! Ich wünsche Dir, dass Dein Gefühl noch etwas anhält – und wenn nicht, dann weißt Du ja, dass es einen Ort dafür gibt (hier), wo Menschen für Dich da sind. Egal ob Du traurig oder glücklich bist.

    Alles Liebe
    Sophie

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    1. Liebe Sophie, ich Danke dir von ganzem Herzen für diese wunderschönen Worte! ❤️ Vieles von dem, das du sagst, ist mir eigentlich irgendwo auch bewusst. Das Gefühle vergänglich sind, stimmt auch, aber ich habe den Eindruck, dass traurigen Gefühle um einiges intensiver sind und viele in den Schatten stellen! Leider spielen mein Unterbewusstsein und ich nicht immer in der selben Mannschaft und ich weiß nicht, wie ich mich dazu bringen kann, auf es zu hören. Das Gefühl und die Hemmung, die dadurch entsteht, kann ich schließlich nicht steuern…

      Ganz liebe Grüße und einen schönen Freitag noch!☺️

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      1. Ich weiß nicht, ob Du schon mal in einem Deiner Beiträge geschrieben hast, aber darf ich Dich fragen, ob Du schon mal Erfahrung mit einer Psychoanalyse gemacht hast? Denn da geht es ja genau darum, das Unterbewusstsein zu verstehen. Ich hoffe, meine Frage ist nicht zu persönlich… Bei mir war das nur die erste Therapieform, nach unzähligen Anläufen mit anderen Therapien, die mir wirklich geholfen hat.

        Liebste Grüße ❤

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      2. Das Konzept ist mir bekannt, aber ich hatte eine Verhaltenstherapie.:) Ehrlich gesagt habe ich auch gemischte Gefühle zu Psychoanalysen. Zwar kenne ich Patienten, die viel Positives darüber berichten, aber das freudsche Konzept davon finde ich schwierig.

        Liebe Grüße zurück ❤

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      3. Kann ich verstehen 😉 Ich bin auch nicht bei der ersten Analytikerin geblieben, weil die mir zu schräg war. Mit meiner jetzigen bin ich dafür sehr glücklich. Ansonsten wären Psychoanalyse und ich aber auch keine Freunde geworden in diesem Leben! Würde Dir meine gerne mal ausleihen 😀

        Wünsche Dir ein schönes Wochenende!

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  2. Es ist interessant, wie oft ich mich in deinen Beiträgen wiederfinde. Ich kann scheinbar auch besser mit negativen Gefühlen umgehen als mit Freude. Meine Therapeutin meinte, dass mir diese Gefühle wohl vertrauter sind und ich mich damit sicherrr fühle. Bei Freude muss man ja wirklich immer angst haben, dass sie wieder geht und die Enttäuschung wollen wir uns vielleicht ersparen. Vielleicht kann man die Freude in kleinen Schritten zulassen… also sich zum Beispiel erstmal gemeinsam mit einer Person freuen, sich etwas schönes gönnen etc

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    1. Da könntest du recht haben. Negative Gefühle sind viel Vertrauter. Und das Gefühl der Freude verschwindet irgendwann und manchmal ist es besser, sich gar nicht erst daran zu gewöhnen…
      Freut mich sehr, dass du meine wirren Gedankengänge nachvollziehen konntest 🙂

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  3. Als ich deinen Post las, kam mir in Erinnerung was ich mal meiner Therapeutin in der Klinik sagte, auf Freude und glücklich sein angesprochen. Es war in etwa folgendes: ich weiß das ich mal Freude hatte und auch dass ich mal glücklich war, aber ich erinnere mich nicht mehr, wie sich das angefühlt hat. Und ich kann einige Momente im Leben nennen, wo ich es sicher war, nach bestandenen Prüfungen war ich es sicher, nur wie war dass? Was ich heute bisweilen fühle, ist eine Art Zufriedenheit, wenn mir etwas gelungen scheint. Vielleicht ist das schon Freude oder Glücklich sein. Vielleicht war es nie mehr. Konkretisieren kann ich es trotzdem nicht (mehr). Ob ich es nicht verdiene oder gerade deshalb doch, weiß ich nicht. Ich empfinde es jedenfalls nicht als solches. LG

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    1. Das ist eine sehr interessante Erfahrung, die du mit mir teilst. Freude und Glück definiert man natürlich immer anders – die intensive Freude, die ich als Kind hatte, werde ich auch nie mehr haben.

      Aber vielleicht wird sich das für dich auch im Verlauf der Heilung verändern. Und obwohl ich dich nicht kenne, gebe ich dir den Rat, den ich auch mir gebe: Du verdienst es, glücklich zu sein!

      Liebe Grüße!

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  4. Liebe Mia
    Vielleicht hilft es dir, Glück folgendermassen zu sehen. Glück wird nicht von einer höheren Macht bestimmt. Das Leben ist nicht gerecht. Es ist nicht so, dass die Guten immer glücklich und die Bösen immer unglücklich sind. Glück kommt nicht von aussen, es kommt von innen. Es ist eine Einstellung zum Leben. Daher ist es gar nicht möglich, dass du das Glück nicht verdienst. Es gibt niemanden, der entscheidet, wer das Glück bekommen sollte und wer nicht. Ausser du selbst. Wenn das Glück also zu dir kommt, dann lass es zu. Schliesslich kommt es von dir, es ist ein Teil von dir. Betrachte es als etwas Fremdes und beobachte es. Vielleicht kann dir dieser spielerische Umgang mit Glück helfen.
    Alles Liebe
    Zoey

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    1. Das sind wirklich ein paar sehr friedliche Gedanken! Danke dafür! Glück zu definieren, hilft vermutlcih schon ein Stück, überhaupt das Konzept der Freude zu verstehen und vielleicht sogar anzunehmen. Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen und das Glück mal eine Weile beobachten.

      Viele liebe Grüße!!

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  5. Ich kenne das auch. Wenn mir etwas kleines Schönes passiert, freue ich mich, bei großen positiven Veränderungen habe ich dagegen oft das Gefühl, diese Freude nicht so annehmen zu können wie bei kleinen Dingen. Dann kämpfe ich teils mit der Frage, wann ich dieses große Schöne in meinem Leben wieder verlieren werde oder dem Gefühl, dass es doch gar nicht wirklich für mich bestimmt sein kann … Die positive Veränderung überfordert mich dann irgendwie, obwohl es doch etwas ist, was ich mir lange gewünscht habe.
    Ich vermute, da hilft nur Geduld und mir immer wieder zu sagen: „Es darf mir gut gehen!“

    Herzliche Grüße
    Nelia

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  6. Liebe Mia, ich schreibe selbst einen Blog zu dem Thema Glück und Lebensfreude. Zentral ist bei mir auch mein Name Ananda, welcher heißt höchste Glückseeligkeit. Die wahre Freude kommt aus dem Inneren. Ein unheimlich tolles Werkzeug daran zu kommen ist Yoga und Meditation. Hast du das schon mal ausprobiert? Vielleicht kann ich dich da ein bisschen inspirieren. Alles Liebe, Vany

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    1. Liebe Vany,
      Danke für den lieben Tipp! Natürlich habe ich schon daran gedacht, aber so alleine hat mir immer die Konzentration gefehlt, mich „fallen“ zu lassen. Vielleicht muss ich mal einen Kurs machen 🙂
      Liebe Grüße!

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