Er hat meinen Blog gelesen…

Ich frage mich immer, ob Geheimnisse etwas gutes, oder schlechtes sind. Tendenziell sagt man, dass das Verheimlichen von Dingen zu nichts Gutem führen kann…Aber sollte jeder Winkel der Seele zutage gefördert werden? Wirklich alles?

Mein Freund hat meinen Blog gelesen.

Er hat ihn gelesen und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Der Blog war kein Geheimnis, schließlich hatte er mich dazu ermutigt, überhaupt einen zu gründen. Er kannte den Namen, vermied es jedoch rein zu schauen, damit ich ohne Hemmungen schreiben konnte. Und das half. Denn ich schreibe hier von meiner Essstörung, meinen düsteren Gedanken und vielen Einflüssen in meinem Leben – ihn eingeschlossen. Und nun hat er mir gebeichtet, dass er so neugierig war und ihn einfach lesen musste.

Ich bin nicht sauer. So gesehen habe ich es ihm nie verboten, ihn anzuschauen. Aber ich fühle mich entblößt. Nicht, als wäre mir die Kleidung ausgegangen, sondern als hätte man mir die Haut abgezogen. Wie wenn man mich mit einem Skalpell siziert und verschiedene Stellen meiner selbst erkundigt hätte.

Wie viel habe er denn gelesen?, fragte ich.  Scheinbar zu viel, um alles aufzuzählen. „Auf jeden Fall die Geschichte mit ‚Tim‘. Oh Gott. Ich wollte im Erdboden versinken. Ich hatte erst kürzlich über seinen übergewichtigen Freund geschrieben und seine Sicht dazu ebenfalls geteilt.

Geheimnisse kommen ans Licht.

„Warum hast du mir nicht erzählt, dass du eine Allergie gegen Muscheln hast? Meine Mama wäre doch nicht sauer gewesen.“

„Ich verstehe jetzt besser, warum du so selbstlos bist. Ich habe deinen Egoismus Beitrag gelesen.“

„Als du über dein einsames Seminar geschrieben hast, konnte ich mich gut damit identifizieren. Ich habe mich gelegentlich auch alleine gefühlt, ohne den Versuch zu unternehmen, es zu ändern.“

Seine Kritik

Er fand den Blog gut! (Eine andere Antwort hätte auch ich nicht verkraftet.) Den Rest seiner Worte nahm ich als Vorwurf wahr.

„Aber du schreibst sehr persönlich. Wie in einem Tagebuch.“ Ist das jetzt schlecht?

„Ich frage mich immer, wen all diese persönlichen Geschichten interessieren.“ Ist das so absurd zu glauben?

„Aber offensichtlich schon, denn du kriegst ja nettes Feedback!“ Ist auch das unbegreiflich?

„Ich habe das Gefühl, dass das Internet dich mehr kennt, als ich es tue.“ Das Internet kennt nicht mich, sondern Mias Anker. Auch bekannt als der  versteckte Ort meiner Seele.

„Und oh Gott, all die Fehler, die du immer machst. Manchmal ergeben die Sätze grammatikalisch keinen Sinn. Du musst unbedingt deine Texte editieren.“

Autsch! Natürlich weiß ich, dass ich Fehler mache. Wenn ich einen alten Beitrag von mir lese, kann ich gar nicht glauben, wie ich diesen Fehler übersehen könnte. Aber sobald ich mich intensiv mit einem Text auseinandersetze, überkommt mich ein Tunnelblick. Und da niemand über meine Texte schaut, übersehe ich sie. Wieso habe ich jetzt das Gefühl, dass ich dumm bin? Warum schiebe ich es innerlich auf meine Eltern, deren Muttersprache nicht deutsch ist und ich in meinem bilingualen Haushalt als Kind ständig durcheinander kam? Ich fühle mich wie eine Versagerin, die keinen ordentlichen Blog mit halbwegs verständlichen Sätzen auf die Reihe kriegt.

Raus aus meinem Blog!

Er musste mir versprechen, dass er sich ab sofort von meinem Blog fernhält. Würde er ihn weiter lesen, könnte ich nicht mehr ungehindert schreiben. Ich brauche diese Freiheit. Ich brauche die Sicherheit, dass meine Mitmenschen nicht lesen, was in mir vorgeht. Obgleich ich ihnen meine Essstörung beichte oder von meinem Problem in der Uni rede, mein Blog ist für sie tabu.

Wie gehe ich damit um?

Da wir uns am Wochenende jeden Tag sahen, konnte ich meine Gefühle auf keine Weise hinaus lassen. Bis gestern Abend. Kaum war er weg, kramte ich alles hervor, was ich zu Essen hatte. Ich aß und aß und hörte erst dann auf, als das Toastbrot leer war. Ein komplettes Toastbroat. „Gratulation Mia, du hast es geschafft, in etwa 4,3 Minuten, ein ganzes Toast zu verschlingen.“, dachte ich mir. Und dann hörte ich auf. Denn es war vorbei. Aber ich bin trotzdem traurig. Jemand hat unangekündigt den Tempel meiner Welt betreten und sie damit erschüttert.

Das einzige, das mir half, war mir eure Kommentare durchzulesen. So viele liebe Kommentare unter all meinen Beiträgen! Vor euch habe ich keine Furcht. Ich scheue mich nicht, meine Gedanken mit euch zu teilen. Ich weiß, dass es unfair gegenüber meiner Liebsten ist, aber ändern kann ich es trotzdem nicht.

Demnach schließe ich meinen sehr persönlichen und tagebuch-ähnlichen Beitrag (vielleicht mit dem ein oder anderen Fehler) ab und danke euch! Ich danke euch für euer Interesse an meinem Blog und für eure Gedanken. Danke euch, dass ihr mir gelegentlich auch eure Geschichten offenbart und dafür, dass ihr mir noch nie ein doofes Gefühl dabei gegeben habt. ♥

31 Kommentare zu „Er hat meinen Blog gelesen…

  1. Liebe Mia,

    es tut mir sehr leid zu hören, dass dich das so erschüttert hat. Ich habe meinen Blog auch nur zwei Freundinnen gegeben, bei denen ich weiß, dass sie nicht urteilen und gebe manchmal vereinzelte Posts an andere sehr gute Freunde, wenn ich etwas erklären will oder ihnen von meiner Einsicht erzählen möchte und das Gefühl habe: Da habe ich das recht gut und verständlich formuliert.

    Ich verstehe dein Bedürfnis, da anonym zu bleiben und zu kontrollieren, wer von den Leuten, die dich persönlich kennen, was liest, sehr gut. (Hurra, deutscher Schachtelsatz XD)

    Was den Kommentar zu deinen ‚Fehlern‘ angeht, so lass dir bitte von jemandem, dem sowas immer sehr stark auffällt, gesagt sein: Es war nie in einem Maß, in dem mich das auch nur ansatzweise gestört hätte!
    1. hat man einfach manchmal totale Gedankensprünge mitten im Satz bzw man merkt, dass man es anders formulieren möchte, als ursprünglich geplant und so beendet man den Satz nicht mehr wirklich passend zum Anfang.
    2. bist du beim Schreiben deiner Posts mit etwas anderem beschäftigt, als damit, nochmal deine Grammatik und Rechtschreibung zu überprüfen.
    3. geht das jedem so! Ich lese manchmal für Freunde Texte korrektur, weil ich da ein recht gutes Auge habe. Und es hat nichts, aber auch gar nichts mit der Herkunft deiner Eltern, deinem Bildungsstatus oder gar deiner Intelligenz zu tun. Wirklich überhaupt gar nichts!!!

    Fang also jetzt bitte nicht an, über die formale Korrektheit deiner Texte zu obszessieren! Ich lese deine Texte genau so, wie sie sind, immer sehr gerne!

    Die Frage „wer liest denn sowas“ habe ich mir allgemein über Blogs auch immer gestellt. Bis ich meinen eigenen angefangen habe. Diese Aussagen solltest du also, glaube ich, nicht als Kritik verstehen sondern als Ausdruck seines Unverständnisses über die ganze Welt der Blogs. Ich denke nicht, dass er damit ausdrücken wollte, dass er prinzipiell deine Texte für uninteressant hält und überrascht ist, dass jemand ausgerechnet an deinen Texten Interesse haben sollte. Eher einfach nur ein „ich kenne diese Welt der Blogs nicht und bin überrascht über meinen Einblick darin“.

    Die beiden Kommentare dazu, wie persönlich du schreibst und wie gut dich dann das Internet mglw. kennt, könnten ein Ausdruck dessen sein, dass er sich da von einem Teil in deinem Leben ausgeschlossen fühlt und verunsichert ist, was das für eure Beziehung bedeutet. Da würden ihm vorsichtige Erklärungen vielleicht helfen…?

    Ich wünsche dir alles Liebe und freue mich immer über deine Beiträge!

    Liebe Grüße

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    1. Danke für dein liebes Verständnis! ❤
      Es bedeutet mir sehr viel und beruhigt mich ein wenig, weil ich nach einer solchen Geschichte schnell unsicher werde! Der Blog ist halt irgendwie mein "Baby" und ich will, dass weder jemand ihn sieht oder ihm schadet:/ Ich kann in diesem Punkt auch nicht sehr gut mit Kritik umgehen und das sehe ich selbst ein! Dass du zwei Freundinnen von deinem Blog erzählt hast, finde ich sehr mutig und toll! Schön, dass du ein paar nette Menschen an deiner Seite hast, vor denen du dich nicht rechtfertigen musst! 🙂

      Liebe Grüße!

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  2. Liebe Mia,
    Ich kann dich wirklich verstehen, es sind deine Gedanken und manchmal Teilt man diese nur „online“, mein Psychologe nennt meinen onlineblog „Das geheime Leben der K.“

    Aber, jetzt weiß er dass du eine Allergie gegen Muscheln hast – tatsächlich konnte ich nicht verstehen, wie du das nicht sagen konntest. Ich habe zu viele Sachen nicht vertragen und habe das auch gesagt.

    Ich hoffe er versteht dich und schaut nicht mehr auf deinen Blog. Vielleicht ist er auch einfach ein bisschen enttäuscht, eben wegen so „einfachen“ Sachen, die du dich nicht getraut hast zu sagen (Allergie).

    Wie es auch ist.. Ich mag deine Einträge und finde, nur persönlich ist authentisch.

    Alles Liebe ♡

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    1. Liebe Kamikazeente,

      Danke für deine lieben Worte! Ich stimme dir auch zu, einiges will man eben nur „online“ teilen, so absurd es auch klingt.

      Leider ist eine sehr große Schwäche von mir, zu reden, wenn mir was nicht passt. Die Situation mit den Muscheln war mir so unangenehm, weil ein aufwändiges Gericht extra meinetwegen zubereitet wurde und ich zu bescheiden war, um abzulehnen. Natürlich ist das vollkommen hirnverbrannt, aber meine Gesundheit spielt in meinen Entscheidungen leider viel zu selten eine Rolle.

      Ich hoffe auch, dass er zukünftig nicht mehr bei meinen Blogs vorbeischaut!

      Liebe Grüße ❤

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  3. Hey Mia. Ich finde nicht, dass dein Blog zu persönlich ist. Gerade das macht ja (für mich) so einen Blog aus, dass man auch etwas von sich preis gibt, damit andere sich hineinfühlen können. Und ich würde dagegen halten, dass persönliche Beiträge auf Blogs und auf deinem Blog niemanden interessieren. Denn Menschen interessieren so Geschichten. Und bei dir hat es doch auch noch einen „Aufklärungsnutzen“, der Menschen helfen kann, die sich in ähnlichen Situationen finden. Dass sie nicht alleine sind. Und wie du damit umgehst. Und wohl längst nicht alle, die deinen Blog lesen, und die er berührt oder die ihn interessant oder gut finden, schreiben gleich einen Kommentar (Das ist jetzt mal eine Behauptung von mir, die ich aufstelle, weil ich das Gefühl bekommen haben, dass es auch Leute gibt, die Dinge zwar berühren, die es aber nicht kundtun). Also du musst noch alle die Leute mitzählen, die man nicht anhand der Kommentare sieht, die aber auch berührt werden.

    An deinem Schreibstil habe ich nichts auszusetzen. Ich finde so Blogs wie deinen so wichtig und ich finde, es stimmt einfach nicht, dass das niemanden interessiert oder zu persönlich ist oder unwichtig. Denn ohne Austausch über so Themen und über das Leben voneinander allgemein würde etwas Wichtiges helfen. Und Austausch und Kommunikation finde ich sehr wichtig, um mit dem Leben umzugehen. Und so ein Blog ist, denke ich, eine Möglichkeit und Plattform dafür. Abgesehen, dass du sicher auch noch deine persönlichen Gründe hast, die du hast, warum du deinen Blog machst. Und die ja auch wichtig sind und Sinn machen.

    Ich kann kurz meine Erfahrungen diesbezüglich mit meinem Blog erzählen. Ich habe in einigen Beiträgen über sehr persönliche Kindheitserfahrungen, die auch meine Familie und meine Eltern betreffen, geschrieben. In letzter Zeit habe ich eigentlich zum ersten Mal mit meinen zwei Schwestern über Dinge aus unserer Kindheit geredet. Und das eigentlich aufgrund des Blogs. Meine Eltern haben den Blog soviel ich weiss, nicht gelesen. Aber ich müsste halt gewappnet sein, wenn sie die Artikel lesen und mich deshalb kritisch „zur Rede stellen“. Da der Blog öffentlich ist und ich weiss ja nicht, wer ihn alles liest, muss ich zu dem, was ich schreibe, auch stehen können. Sprich eben halt auch vor meinen Eltern. Aber ja, momentan male ich den Blognamen auch nicht grad riesengross an ihre Hausmauer, weil es mich ziemlich sicher sehr viel Energie kosten würde, wenn sie von dem erfahren, was ich im Blog über sie und über meine Kindheit geschrieben habe.

    Das war jetzt ein langer Kommentar. Ich finde einfach so Blogs wie deinen wichtig, darum war auch der Kommentar so lang.

    Lieber Gruss

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    1. Danke für dein liebes Kompliment! Und ich freue mich immer, wenn Menschen sich die Mühe machen und lange Kommenare auf meinem Blog hinterlassen! Ich finde es auch interessant, deine Sicht und deine Erfahrung dazu zu hören.

      Es liegt mir eigentlich auch am Herzen, sehr persönlich zu schreiben, weil ich finde, dass die Gesellschaft viele „unpässliche“ Themen gerne mal totschweigt. Und genau wie du schreibe ich zum Teil über Freunde und Familie und weiß, dass ich es nicht mehr könnte, wenn „ich“ dahinter stünde. Klar besteht immer ein Risiko, andererseits ist es auch meine Sache wen ich an meinen Gedanken teilhaben lasse.

      Ganz liebe Grüße!

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      1. Ja, du hast Recht, die Gesellschaft hat viele unpässliche Themen, die sie gerne totschweigt. Ich hatte gestern auch noch ein Gespräch mit meiner Schwester, und sie sagte mir auch einige Dinge, wie sie die Familie erlebt und dass man vielfach einfach lächelt, und eigentlich nicht alles sagt, was man denkt. Das hat mich zusätzlich darin bestärkt, nicht dem falschen Schein zu glauben, sondern halt Tabus zu brechen. Bei mir fängt das ehrlich gesagt bei mir an. Zuerst muss ich mich selber überwinden, ein Tabu zu brechen, weil ich ja auch wie die „anderen“ Menschen funktioniere und Tabus erst mal umgehen möchte. UND: Es kostet einfach viel Energie (für mich), über ganz persönliche und Tabuthemen zu sprechen. Deshalb brauche ich manchmal auch wieder eine Pause.

        Lieber Gruss

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      2. Deine Entscheidung Tabus zu brechen, finde ich sehr inspirierend! Da schließe ich mich glatt an:) Was bringt es einem, sich immer zu verschließen, um den Schein zu bewahren? Was bringt einem Ansehen und Status, wenn man mit einer Maske durchs Leben läuft? Eine Antwort weiß ich nicht…

        Liebe Grüße!

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  4. Hallo Mia,
    ich vermute fast, dass dein Freund es gar nicht so meinte, wie du es aufgefasst hat. Für mich sind deine Sätze gut verständlich und ich lese sehr gerne bei dir. Das Wichtigste ist aber, dass du dich hier wohlfühlst, egal wie die Sätze aussehen. Das hier ist dein Platz für deine Seele! Hier darfst du sein, wie du bist, ohne dich verdrehen zu müssen. Ich wünsche dir, dass dein Partner deine Bitte akzeptiert und sich wirklich fernhält. Mir graut es auch immer ein wenig, dass jemand aus der Familie über meinen Blog stolpern könnte. Mein offzieller Blog (ja, das hier ist ein kleines anonymes Versteckspiel 😉 ) wurde leider bei uns im Kollegium rumgereicht. Ich hatte mich einer Kollegin anvertraut und eine andere hat mitbekommen, dass ich schreibe und ganz dreist während meiner Krankheit so getan als wisse sie davon. Meine Kollegin, die davon wusste, hat dann natürlich gefragt „Meinst du XY?“ und sie ganz unschuldig „ja“. Jetzt hatte sie die Adresse und hat es direkt im Team weitergegeben. Seitdem bin ich so gehemmt, dort überhaupt noch etwas tiefergehendes zu schreiben. Hach Mensch…
    Ich drück dich mal, wenn ich darf!
    Marja

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    1. Liebe Marja,
      ich glaube auch, dass ich seine Worte überhaupt nicht rational annehmen konnte und vieles zu ernst genommen habe. Aber wie du schon sagtest, ist es der „Platz meiner Seele“, der mich unglaublich verwundbar macht.

      Wie schade, dass dein Blog die Runde gemacht hat – ich weiß zwar nicht, worum es um diesen ging, aber ich glaube dir, dass es trotzdem sehr unangenehm für dich war. Insbesondere die etwas hinterhältige Art ist natürlich schwer zu verkraften. Vor dieser „Offenbarung“ fürchte ich mich auch ein wenig, insbesondere wie meine Mitmenschen darauf reagieren würden.

      Sei ganz lieb grgrüßt – ich drück‘ dich zurück!<3

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  5. Hallo Mia,
    ich kann deine Gefühle sehr nachvollziehen …😘

    Mein Partner weiss, dass ich blogge und wie mein Blog heißt. Dort gelesen hat er meines Wissens nach noch nicht, aber theoretisch könnte er es und der Gedanke daran bereitet mir auch eher Unbehagen. Nicht, weil ihm nicht vertraue, sondern weil auf dem Blog eben manchmal Gedanken und Gefühle von mir zur Sprache kommen, die ich vor meiner Familie bewusst fernhalte. Weil ich nicht will, dass sie sich Sorgen machen, weil ich diese Erlebnisse usw. lieber anonym mit Menschen teilen möchte, die selbst Erfahrungen mit seelischen Erkrankungen haben, weil mir im Gespräch von Angesicht zu Angesicht die Worte dafür fehlen … Es gibt so viele Gründe und ich denke, das sollten Partner/-innen akzeptieren. Vielleicht könnt ihr zwei noch mal in Ruhe darüber reden?

    Lieben Gruß

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    1. Du triffst es auf den Punkt! Ähnlich wie bei dir wusste er ja Bescheid, aber dass er ihn jetzt wirklich gelesen hat, ist mir da ehrlich gesagt nicht so recht. Aber nun ist es nun mal passiert und ich habe aus dieser Kenntnis viel gewonnen…und ein Stück weit kennt er mich nun besser!

      Wir werden aber auf jeden Fall nochmal darüber reden!

      Liebe Grüße 😊

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  6. Nur kurz: ich hab nie einen Fehler bemerkt und war gerade total verwundert, dass dein Freund das gesagt hat, weil ich deine deine Texte immer sehr schöne geschrieben finde! Ich glaube es kann schwer nachzuvollziehen sein, dass es für manche Leute einfacher ist, seine Gefühle über schriftliche Worte auszurücken als mündlich. Aber ich glaube es kann für eure Beziehung doch nur positiv sein, dass er jetzt genauer weiß, wie es in deinem Inneren aussieht. 🙂

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  7. Der Blog ist dein Blog und das darf er auch bei deinen Texten bleiben! Da musst du nichts editieren.

    Ehrlich gesagt ging es mir wie meinen Vorschreiberinnen, dass mir bislang sogar noch nie Fehler oder völlig unverständliches aufgefallen wären.
    Ich lese hier auf jeden Fall sehr gerne mit und bin froh, dass es deinen Blog genau so gibt, wie er jetzt ist! 🙂

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  8. Liebe Mia, ich kann mich den anderen nur anschließen. Regelmäßig lese ich deine Blogposts und ich hatte noch nie ein Verständnisproblem. Kleine Fehlerchen passieren jeden. Auch mir passiert das. Wie dir sicherlich das eine ums andere Mal aufgefallen ist. 😉 Lass dich bitte nicht verunsichern. 💪 Dein Blog ist toll, ehrlich und sehr wertvoll. ❤ In erster Linie für dich, für deine Leserschaft und auch für mich (in zweifacher Form).
    Pass auf dich auf. 🌻
    Liebe Grüße
    Michaela

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    1. Das ist wirklich sehr lieb von dir, danke! 🙂 Im Prinzip mag ich meinen Blog auch so wie er ist und bin zufrieden, aber Kritik kann ich da kaum rational und angemessen aufnehmen, weil der Blog mehr als nur meine Gedanken, sondern ein mittlerweile großer Teil von mir ist.

      Ganz liebe Grüße zurück! ❤

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  9. Liebe Mia,

    erst einmal möchte ich Dir sagen, wie wunderschön ich es finde, dass Du ein so großes Vertrauen zu Deinem Freund hast! Für mich und in meiner Beziehung ist das ähnlich, dennoch weiß ich von vielen Menschen, dass sie leider anders mit solchen Themen umgehen.
    Trotz des großen Vertrauens, das ich zu meinem Freund habe, weiß er bisher zwar, dass ich einen Blog habe, aber nicht, wie er heißt. Er hat auch noch nicht danach gefragt, weil er mir wahrscheinlich meinen Freiraum lassen möchte. Aber nachdem ich Deinen Beitrag gelesen habe, musste ich mich unweigerlich mit der Frage auseinandersetzen, was ich tun würde, wenn er doch einmal fragt. Und da wäre ich wieder bei dem anfangs erwähnten Thema des Vertrauens. Und weil ich es so mutig von Dir finde und genau diese Art des Vertrauens das ist, worauf es mir im Leben ankommt, würde ich es ihm wahrscheinlich auch sagen.

    Solch ein Vertrauen ist ein großes Geschenk und ich dass Du uns Deines hier schenkst, ist etwas ganz Wundervolles! ❤

    Ich würde niemals irgendeinen negativen Gedanken Deinen Beiträgen gegenüber hegen und freue mich immer von Dir zu lesen und bin jedes Mal ganz angetan von Deiner Art zu schreiben! Aus Deinen Beiträgen spricht das pure und vor allem das echte Leben!

    Ich stelle mir hinter den Zeilen einen ganz wundervollen Menschen vor und habe schon oft gedacht, wie gut, dass ich mich hier angemeldet habe und Dich kennenlernen durfte! Du gibst auch anderen hier das Gefühl, dass sie so sein können, wie sie sind und ich bin sicher, dass Dein Blog auch anderen Menschen schon sehr geholfen hat, offener zu sein, mehr auf die eigenen Gefühle zu achten und die Angst davor zu verlieren, diese auch mitzuteilen! Bleib uns hier also bitte noch lange erhalten 🙂 ❤

    Oh je, ich merke gerade, dass ich Dir noch einen ganzen Roman schreiben könnte, zumal es so lang her ist… Für heute aber erst mal genug von mir!

    Ich schicke Dir liebste Frühlingsgrüße!

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    1. Liebe Sophie,
      Mir fehlen erneut die Worte für dein riesiges Kompliment! Das motiviert mich sehr, mit meinen Beiträgen weiter zu machen!

      Vertrauen und Kommunikation ist für mich in einer Beziehung auch das wichtigste, deshalb ist es für mich eigentlich Voraussetzung, meinem Freund all dies erzählen zu „können“. Aber vorzugsweise wenn ich es entscheiden darf:)

      Und es geht mir mit deinen Beiträgen genauso! Ich habe dich deswegen auch für den Elite Award nominiert! Meh dazu hier: https://mias-anker.com/2018/04/13/der-elite-award/

      ❤️

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      1. Das mit dem „selbst entscheiden können“ ist ein sehr wichtiger Punkt, wie ich finde. Kann ich gut nachvollziehen!

        Uih, meine erste Nominierung! Danke, liebe Mia!! 🙂 Das schaue mir gleich mal genauer an!

        Liebste Sonntagsgrüße ❤

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  10. Hallo liebe Mia,
    ich kann dich total verstehen. In deinem Post spricht du genau meine Gedanken aus. Ich blogge noch nicht lange und habe auch erst sehr wenig hochgeladen, aber ich möchte auch nicht wirklich, dass Andere, die mich persönlich kennen, ihn lesen. Es ist mein Ausgleich zu allem was ich so erlebe. Ich mache mir Gedanken und lasse dann aber alles einfach so hineinfließen. Die Meinung von Bekannten möchte ich auch gar nicht dazu haben. Sonst nehme ich alles kleinlichst außeinander und kann nicht mehr für mich darauf los schreiben und mich wohl fühlen. Deswegen poste ich zum Beispiel auf Englisch. So weiß ich, dass zumindest meine Mutter und Schwester nicht verstehen was ich schreibe, falls sie darauf stoßen. Mein Vater weiß als Einziger von meinem Blog, aber er kennt den Namen nicht, damit mir genau das nicht passiert, und ich habe ihm auch gesagt, dass ich ihm den aus eben den Gründen, die du auch genannt hast, nicht sagen werde. Niemand aus der Familie soll ihn lesen. Es ist meine persönliche kleine Ecke im Internet in dem ich mich nicht verstellen will.

    Wenn du dich dazu überwindest über deine Empfindungen und Erfahrungen zu berichten kann das sehr befreiend aber auch beängstigend sein, edswegen verstehe ich dich da total. Ich habe das Gefühl, wenn meine Liebsten meinen Blog kritisieren würden, könnte ich das nicht als Kritik am Blog nehmen sondern würde das wahrscheinlich als Kritik an mir sehen und das würde mich hemmen.

    Die Gefühle von denen du berichtest sind genau die vor denen ich mich fürchte. Also falls du in einem weiteren Post berichten willst wie du mit diesen Gefühlen klargekommen und umgegangen bist würde ich es sehr gerne lesen.

    Deine Blogbeiträge lesen sich immer wundervoll, finde ich. Ich kann abschalten und so ein bisschen in deine Welt abtauchen, was mir persönlich sehr gefällt. Ich finde auch, dass du eine wunderschöne Art zu schreiben hast und man sich irgendwie immer total von dir mitreißen lassen kann. Behalte dir das bitte immer bei!!
    So ich glaube das war erst mal lang genug für meinen ersten wirklichen Kommentar unter einem Blog. Ich bin ja sonst eher der stumme Leser.

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    1. Dein Kommentar bedeutet mir wirklich sehr viel!!! Ich Danke dir sehr für deine eigene Meinung und dass du meine Beiträge wertschätzt! Das motiviert mich sehr, meine Gedanken weiterhin zu teilen!:)

      Ich kann gut verstehen, warum du deine Texte auf englisch schreibst! Inmitten seines Umfeldes kann man nicht immer so sein und das sagen, was man möchte! Hier kann man nunmal seinen Gedanken freien Lauf lassen!

      Ganz liebe Grüße!

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      1. Das stimmt. Es ist eine wundervolle Möglichkeit sich einfach mal alles von der Seele zu schreiben und rauszulassen. Man muss nichts Filtern und an bestimmte Menschen, deren Erwartungen und co anpassen.
        Danke für deine liebe Antwort.

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