Hinweise zum BEVOR ES-Award

Vor einer Woche haben wir euch den Bevor ES-Award vorgestellt. Sicher sind euch bei diesem Konzept viele Fragen aufgekommen. Oft kam die Frage auf, ihn überhaupt machen zu müssen, wenn man nicht an einer Essstörung leidet.

Wir erklären euch hier nochmal ausführlich, an wen der Award gerichtet ist und wer alles daran teilnehmen darf!

Am 30.05.2018 ging der BEVOR ES-Award von Julia, Mia und Happy Kalorie an den Start. Vielen herzlichen Dank an alle Blogger*innen, die bereits daran teilnahmen und unsere Fragen authentisch beantworteten.  Doch warum wollen wir auch dich – völlig unabhängig einer Essstörung – erreichen?

 

Unsere Zielgruppe

Es gibt keine – fertig.

Unser BEVOR ES-Award spricht keine spezielle Zielgruppe an. Dass heißt, du musst nicht zwingend an einer Essstörung erkrankt sein, um daran teilzunehmen. Jeder, egal ob:

• männlich oder weiblich

• Schüler oder Arbeitnehmer

• jugendlich oder erwachsen

• Blogger oder Emailschreiber

• Uni oder Oberschule

• Salatgenießer oder Süßmäulchen

• Eltern oder ohne Kind

• in einer Partnerschaft lebend oder Single

• groß oder klein

• perfekt sind wir alle, das Oder fällt aus

• etc. -> kann uns unterstützen.

Fernab jeglicher Klassifizierung und Kategorisierung, unser BEVOR ES-Award spricht dich – genau dich – an.

Unser Ziel

Wir wollen mit dem Projekt auf die Allgegenwärtigkeit von Essstörungen aufmerksam machen. Deshalb ist es uns so wichtig, dass jeder, wirklich jeder, seinen Senf dazu beiträgt. Wo kann man das heutzutage noch?

Es ist wichtig den Betroffenen ein Gehör zu schenken, doch genau so wichtig ist es, auch die Menschen zu Wort kommen zu lassen, die mit dieser Thematik

• nichts anfangen können,

• oder denken, sie wissen bereits alles.

• diverse Befindlichkeiten haben.

• andere nicht genannte Ansichten und Ängste verbinden.

Wir wollen mit deinen Worten auf Essstörungen aufmerksam machen. Deine Sicht und dein Verhalten kann dazu beitragen, dass andere sich angesprochen fühlen, auch wenn du gar nichts mit Essstörungen am Hut hast.

“Achja, so geht´s mir auch.”

Oder:

“Ich bin nicht gefährdet, aber sich daraus eine Essstörung entwickeln kann, hätte ich nicht gedacht.”

Aufklärung BEVOR schlimmstenfalls Essstörungen entstehen und sich manifestieren, liegt uns nicht nur am Herzen, sondern ist uns ein Bedürfnis.

Uns ist wichtig

Wir möchten mit den ganzen Vorurteilen aufräumen. Doch woher weißt du, was ein Mythos und was Wahrheit ist? Julia, Mia und Happy Kalorie sind persönliche Experten, denn wir und viele weitere kennen diese psychische Erkrankung aus dem FF.

Essstörungen gehen jeden etwas. Ob nun direkt betroffen oder nicht.  Deshalb brauchen wir deine Worte und deine Antworten, die durchaus positiv und gern auch humoristisch sein können, um den fiesen Essstörungen nachhaltig die Zähne zeigen zu können. Wie du weißt, ist Lächeln nun mal die schönste Art dem Gegner die Zähne zu zeigen.

Selbst wenn du nicht nominiert wurdest, freuen wir uns auf deine Antworten. Du kannst jederzeit und auch gern per Email bei unserem Projekt mitmachen. Wir freuen uns auf dich.

Links zu Award-Basis-Blogpost

Julia – BEVOR ES-Award – 5 Fragen gegen die Essstörung

Mia – Der Bevor ES- Award: erkennen – vermeiden – erfahren

Happy Kalorie – BEVOR ES-Award

5 Kommentare zu „Hinweise zum BEVOR ES-Award

  1. Noch mal ein paar gedanken von mir zu diesem Award als einem „nicht von einer Essstörung Betroffenen“:

    Ich habe sehr lange Zeit gar nichts über Essstörungen gewusst, gehört und mich auch überhaupt nicht mit diesem Thema beschäftigt. Das änderte sich grundsätzlich erst mit meinem Klinikaufenthalt (Ich war dort nicht aus dem Grunde einer Essstörung). Dort begegneten mir erstmals Menschen mit einer Essstörung, ganz offensichtlich (wahrscheinlich sind mir vorher auch schon welche begegnet, ohne dass ich dass ahnte oder wusste).

    Ich habe während dieser Zeit, insbesondere durch den Austausch mit einer jungen Frau, erstmals mehr, auch zu den Hintergründen, einer Essstörung erfahren. Für ihr großes Vertrauen und ihre Offenheit werde ich ihr für immer sehr dankbar bleiben, auch wenn wir unseren Kontakt nach der Klinik nicht aufrewcht erhielten. Ich bemerkte, wie sehr das Thema tabuisiert wird, konnte mir auch einige Gründe dafür erschließen. Ich bemerkte auch (schon in der Klinik, später aber noch mehr), wie sehr und wie vielfältig Menschen mit einer Essstörung stigmatisiert werden und ich begann zu erkennen, dass die „Grenze“ von „problematischem“ Essverhalten hin zu einer Essstörung eine durchaus fließende ist. – Ich glaube seither, dass viel mehr Menschen im Mindesten latent gefährdet sind, an einer Essstörung zu erkranken, als gemeinhin angenommen wird.

    In der Folge, nicht zuletzt durch Blogs, wie den von Dir hier, liebe Mia, habe ich zu verstehen begonnen, wie belastend und wie schwer der Kampf gegen die Erkrankung an einer Essstörung ist. Dass er langwierig ist, dass ihn verschiedene Phasen kennzeichnen, dass Sucht darin ein großes Thema ist.

    Von Beginn an habe ich es nicht nur bewundert, sondern es hat mich zutiefst berührt, wie einige der an einer Essstörung erkrankten Menschen hier mit dem Thema umgegangen sind. – Sie suchten Gesprächspartner, von Beginn aber im Sinne progressiven Austauschs und sind dabei mit einem beeindruckend postiven Ansatz aufgetreten, nämlich dem, zugleich anderen Menschen Hilfe geben zu wollen. Nicht im Sinne von „Ratgebern“, sondern durch Teilen eigener wertvoller Erfahrungen, Einsichten und Erkenntnisse. UND ZUGLEICH dadurch, andere, nicht (unmittelbar) betroffene Menschen einzuladen.

    Diesen Aspekt halte ich für ebenso wichtig wie wunderbar, weil er ein erster Schritt hin ist zu einer Enttabuisierung und Entstigmatisierung der Thematik und damit zu einer angemesseneren Sicht auf und Behandlung von Menschen, die von einer Essstörung betroffen sind, durch die „Allgemeinheit“.

    Ich bin davon sehr beeindruckt, weil ich weiß, dass viel Mut dazu gehört, sich als selbst Erkrankte(r) so mit dem Thema auseinanderzusetzen und in die Öffentlichkeit zu gehen.

    Nach all demm KANN ich das hier verfolgte Anliegen nur von Herzen unterstützen. – Ich selbst schaue dadurch kritischer auf mein eigenes Essverhalten. Ich genieße die Offenheit und die Atmosphäre, die gegenseitige Rücksicht, in der wir hier, ob nun an einer Essstörung erkrankt oder nicht, miteinander schreiben und austauschen, mehr von dem jeweils spezifisch Menschlichen, das jeden von uns hier ausmacht, erfahren.

    Und ich kann nun noch ein Stück mehr „Multiplikator“ sein, wenn ich anderswo unwissende, stigmatisierende, abwertende Bemerkungen oder Gespräche wahrnehme, die sich um Essstörungen oder daran erkrankte Menschen drehen.

    In dem Sinne meiner hier aufgeschriebenen Gedanken verstehe ich den Award, verstehe ich das Anliegen von Dir, liebe Mia, von Julia und von Happy Kalorie.

    Das wollte ich hier noch einmal aufgeschrieben haben, hoffend, dass es Euer Tun noch einmal ein bisschen unterstützt.

    Liebste Grüße ❤

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    1. Dieses Kompliment bedeutet uns mehr, als du vielleicht ahnst, lieber sternfluesterer. Es motiviert und unterstützt uns sehr – danke dafür!!! ❤

      Dass du vorher mit dem Thema ES nicht konfroniert wart, überrascht mich nicht, denn keiner war das so richtig. Selbst ich (damals nicht betroffen) hatte diese üblichen Stereotypen im Kopf. Daher ist es mir/uns wichtig, die Menschen darauf zu sensibilisieren. INSBESONDERE diejenigen, die gar nichts mit ES am Hut haben und zum ersten Mal davon erfahren. Die Prävention beginnt BEVOR die Essstörung sich entwickeln kann. Das ist zumindest der Plan 🙂

      Ganz liebe Grüße! ❤

      Gefällt 3 Personen

  2. Grossartige Idee! Darüber reden, statt darüber zu schweigen oder es auf groteske Art zu akzeptieren, dass das Schönheitsideal immer dünner wird, ist der beste Weg, um nachhaltig etwas zu verändern. Danke dafür.

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