Die Angst vor dem Tod – wie geht ihr damit um?

Der Tod ist ein Mysterium. Ich rede nicht über ihn, weil er mir Angst macht.

Und dennoch muss ich jetzt ein paar Worte über ihn verlieren, weil ich meine Gedanken ein wenig ordnen muss und nach einer Antwort suche.

Viele Menschen können gut mit dem Tod umgehen, wenn es nicht ihren Familien- oder Bekanntenkreis betrifft. Stirbt eine berühmte Persönlichkeit, dann ist das auch hart, aber ist es ein fremder Mensch, so ist es weniger emotional.

Ich nehme jeden Tod sehr stark auf. Das ist der Grund, warum ich Filme hasse, in denen Menschen abgemetzelt werden. Ich vermeide es abends Nachrichten zu sehen, weil ich andernfalls nicht schlafen kann. Ich stelle mich ungeschickt an, wenn Verwandte von Freunde an einen anderen Ort gehen. Ich kann nichts hilfreiches sagen und fühle mich unbeholfen.

Ich bin dem Tod noch nicht oft begegnet.

Erstmals bei dem Tod meiner Großmutter. Diese Erfahrung war so intensiv, dass ich einen ganzen Monat lang jeden Tag weinte. Ich konnte nicht glauben, dass diese wunderbare Frau einfach weg war und ich sie nie wieder sehen würde. Sie hat materielle Dinge hinterlassen, aber eigentlich existiert sie nur noch in meiner Erinnerung.

Die zweite Erfahrung war ein Schüler aus einem jüngeren Jahrgang, den ich noch aus der Grundschule kannte. Er starb unerwartet im Schlaf und als ich die Gedenktafel im Schulfoyer sah, brach ich zusammen. Der Mensch, den ich kannte, war nicht mehr da.

Seitdem sind einige Vorfälle passiert, die fern meiner Bekanntschaften waren, mir aber trotzdem sehr ans Herz gingen. Und nun ein weiterer.

Ein Freund ist gegangen.

Nicht mein Freund, aber der Freund einer Freundin. Ertrunken am See. Ich kann nicht weinen, weil der Schock noch zu tief sitzt. Das letzte Mal als ich ihn sah, waren wir beide in unseren Karnvealskostümen verkleidet und sprachen über dies und das. Er war anders, eher schüchtern als der Rest seiner Freunde, aber unglaublich sympathisch. Dieses Gespräch werden wir nie wieder haben. Denn ich werde ihn nie wieder sehen. Es ist so komisch. Er ist weg und ich weiß nicht wo. Und ich bin noch hier…

Die Angst vor dem Tod versteckt sich in meiner Kindheit.

Ein Familienmitglied ist leider krank, denkt aber nicht daran, sich Hilfe zu holen. Ich habe jahrelang mit angesehen, wie es versucht hat aus dem Fenster zu springen und sich das Leben zu nehmen. Meine Schwester und ich mussten es aufhalten. Wir hielten es davon ab. Es erschien uns als unsere Aufgabe. Und seitdem ist die Angst davor, einen wichtigen Menschen zu verlieren, sehr präsent.

Wir werden alle sterben, das ist mir bewusst! Aber wohin gehen wir? Was kommt danach? Und warum habe ich solche Angst?

Ich weiß, dass ich sensibel bin, doch ich will ihn ertragen. Ich will ihn nicht ständig fürchten. Denn er gehört zum Leben. Schließlich ist er unser letzter Weggefährte.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit dem Tod gemacht? Fürchtet ihr ihn? Oder seid ihr ihm gewachsen? Ich freue mich über jede Erfahrung und jeden Tipp für seine Bewältigung!!

Habt einen schönen Abend! ♥

22 Kommentare zu „Die Angst vor dem Tod – wie geht ihr damit um?

  1. Nun, mein eigener Tod macht mir nicht wirklich Angst, dass Sterben da schon eher. Der Tod nahestehender Menschen geht mir schon nahe, aber so richtig trauern konnte ich noch nie so recht. Irgendwie musste es immer weiter gehen. Frag mich grade was trauriger ist, der Tod, oder nicht so richtig trauern zu können. Eigentlich sollte man die Zeit zum trauern haben oder sich nehmen, nutzt dem Toten zwar nicht mehr, wäre aber menschlich.
    LG

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    1. Das stimmt. Es muss immer weitergehen. Trauer ist ein sehr moralisches Element, aber es bremst einen auch. Würde ich weniger trauern, würde ich es vielleicht besser verkraften. Vielleicht ist die Grundeinstellung bei mir nicht richtig. Trauer zu empfinden ist die eine Sache, aber die völlig in sich einzusaugen und in Angst zu ersticken, ist leider nicht von Vorteil.
      Ich wünschte, ich könnte „drüber“ stehen. Aber wie bei dir finde ich meinen eigenen Tod nicht so tragisch wie den anderer. Das Sterben hingegen finde ich sehr schwerig…

      Liebe Grüße!

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  2. Hey Mia!

    Das ist berührend, wie du beschreibst, wie sehr dir der Tod von anderen nahe geht. Und selber weiss ich nicht, was man „raten“ kann, mit der Angst vor dem eigenen Tod umzugehen. Ich weiss, dass es sogenannte Death-Cafes gibt, wo man sich zum Kaffee trifft und über den Tod spricht (http://deathcafe.com/). Ich war mal an einem in meiner Stadt, und es war nach meiner Ansicht recht ungezwungen und es gibt viele verschiedene Erfahrungen und Ansichten von verschiedenen Menschen, verschiedene Lebensgeschichten, etc. Das gibt es in einigen Städten.

    Persönlich hatte ich vorallem früher ziemlich Angst vor dem Einschlafen, was passiert, wenn ich am Morgen nicht mehr aufwache und wo komme ich dann hin. So mehr religiöse Ängste. Aber wie mit dem Tod von anderen umgehen? Zu hoffen, dass der Tod nicht das Ende ist? Das dieser Mensch nicht ganz weg ist, sondern irgendwo aufgehoben ist, wenn auch nicht mehr auf dieser Welt? Dass er immer noch da ist?

    Liebe Grüsse!

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    1. Oh, wie lieb von dir! Danke! Von einem solchen Café habe ich noch nie gehört, aber es klingt interessant!

      Das mit dem Einschlafen kenne ich. Ich hatte es nach meiner OP und Narkose, sodass ich mich viele Tage fragen musste, ob ich es selbst merkte, wenn ich vielleicht schon tot war. Gruselig, ich weiß. Mein Freund war ein bisschen abgeschreckt, als ich ihm das sagte.

      Mich beunruhigt am meisten, dass es so früh für einen jungen Menschen vorbei ist. Daher wünsche ich mir so sehr, dass er irgendwo noch „da“ und vor allem glücklich ist!

      Danke für diesen tollen Kommentar. Du hast mir damit gerade wirklich geholfen! ❤

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  3. Meine liebe Mia,

    der Titel Deines Eintrages beinhaltet eine der für mich selbst schwierigsten und am schwersten zu beantwortenden Fragen überhaupt.

    Als ich Deine Zeilen hier las, kam mir ein Aufsatz von mir in den Sinn, den ich seit ich ihn geschrieben habe, nicht wieder gelesen habe. Bis eben. Er trägt den Titel: „Tod und Sterben“ – Du findest ihn hier:

    Tod und Sterben

    Ich habe nach dem jetzigen Lesen bemerkt, dass sich meine Gedanken zu dem Thema seither nur wenig „bewegt“ haben. Und das obwohl man wissen muss, dass ich jenen Eintrag etwa sechs Wochen nach meinem „Zusammenbruch“ geschrieben habe. – Nur sejhr wenige Schlüsse, Einschätzungen, Bewertungen würde ich heute ein klein wenig anders vornehmen. – Etwa die, dass sich mein Alltag inzwischen immerhin ein wenig derart gewandelt hat, dass meine Angst vor ihm etwas geringer geworden ist. Ich habe dafür einen Preis zahlen müssen und zahle ihn noch, aber ich spüre, dass es wichtig ist, dass ich das tue.

    Meine Angst, wichtige Menchen, liebe Menschen zu verlieren, ist hingegen kein Deut geringer geworden. Eher das Gegenteil … – Die Angst vorm Verlieren durch Tod markiert dabei im Übrigen nur die höchste Form/Eskalation dieser Angst. Sie ist freilich auch mächtig, wenn es sich etwa um „Weggehen“, „wortloses Verschwinden“ oder Ähnliches handelt.

    Ich vermute, dass meine Worte, diese Kommentar hier, Dir nichts zu geben vermögen im Sinne von Bewältigung, liebe Mia.

    Ich verstehe Deine Gedanken freilich nur zu gut! …

    Ich wünschte, ich hätte Dir Konstruktiveres, Aufbauenderes hierlassen können.

    Um so mehr:

    Liebste Grüße, tief aus meinem Herzen an Dich! Du bist mir manchmal sehr, sehr seelenverwandt … ❤

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    1. Ich habe deinen Beitrag gerade gelesen, lieber sternfluesterer. Ich hinterlasse gleich meine sehr bewegten Gedanken dazu, aber vorerst möchte ich dir hier antworten.

      Du irrst dich lieber sternfluesterer. Dein Kommentar hilft mir im Prozess meiner Bewältigung sehr!

      Einerseits, weil ein Seelenfreund mir das Gefühl gibt, mich vollends zu verstehen. Und außerdem lässt er meine Gedanken kreisen und verleut meinem Karusell im Kopf neuen Schwung. Ich denke darüber nach, ob es überhaupt eine Antwort auf meine Frage gibt. Ich denke darüber nach, ob ich überhaupt furchtlos sein muss. Wenn es dir in den Jahren nicht gelungen ist, die Angst vor Verlusten zu überwinden, so spricht das wahrschienlich für deine und auch für meine so zerreißende Liebe zu Mitmenschen. Ich kann meine Gefühle in dieser HInsicht nicht ändern. Und vielleicht ist das auch ok so.

      Dir auch nur die allerliebsten Grüße, lieber sternfluesterer!! ❤

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      1. Du bist mir wahrhaft sehr seelenverwandt. jetzt bin ich dessen völlig gewiss. Deshalb weil Du geschrieben hast, dass Du Deine Gefühle in Hinsicht auf Deine zerreißende Liebe zu Mitmenschen nicht ändern kannst, weil Du es SO UND NICHT ANDERS geschrieben hast. (Abgesehen davon habe ich freilich längst noch viel mehr „indizien“ für diese Verwandtschaft entdeckt).

        Ich finde das so schön, so bereichernd. DU schenkst mir damit Hoffnung und Kraft!

        Schlaf schön, liebe Mia, ich schicke Dir sanft funkelnden Sternenstaub für einen schönen Traum und einen ebensolchen Tag morgen! ❤

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  4. Hallo Mia,

    das ist natürlich ein sehr kompliziertes Thema und ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, da deine geschilderten Erfahrungen den Umgang mit dem Tod nicht unbedingt erleichtern. Gerade der Tod nahestehender, junger Menschen ist schwer zu verarbeiten. Es erscheint einem so „ungerecht“ und wenn sie in einem ähnlichen Alter waren, wie man selbst, führt es einem schonungslos vor Augen, wie schnell und unerwartet ein Leben und letztendlich auch das eigene Leben enden kann. Ich versuche den Schrecken darüber abzubauen, dass ich mir sage: Ok, ihr Leben war (zu) kurz, aber zumindest hatten sie überhaupt die Gelegenheit, etwas vom Leben zu sehen. Es ist also mehr oder weniger der Versuch, die Trauer, Wut und Angst in Dankbarkeit umzuwandeln. Auch auf meinen eigenen Tod bezogen. Schließlich ist das Leben etwas so einzigartiges, besonderes und unwahrscheinliches, dass es doch schon unermesslich viel Wert ist, überhaupt Teil des Ganzen sein zu dürfen. Das wiederum wäre ohne den Tod gar nicht möglich, weil es ohne ihn kein Leben gäbe. Dadurch wird er irgendwie zu einem Preis, den ich gerne zu zahlen bereit bin – auch wenn das komisch klingt. Außerdem „zwinge“ ich mich nach dem Verlust anderer Menschen dazu, mich an die Erlebnisse vor ihrem Tod zu erinnern und diese greifbarer abzuspeichern – so erinnere ich mich beispielsweise lieber an die vielen gemeinsamen Gespräche, anstatt darüber nachzudenken, nie wieder ihnen reden zu können. So gelange ich Schritt für Schritt zu einem entspannteren, angstfreieren Umgang.

    Wohin wir gehen, ob und was uns nach dem Tod erwartet? Diese Frage wird uns wahrscheinlich bis zu genau diesem Zeitpunkt begleiten. Ich weiß nicht, wie du zu religiösen oder spirituellen Ansichten stehst – möglicherweise kannst du dort auf Ansätze stoßen, mit denen du dich anfreunden kannst. Ich selbst bin nicht religiös veranlagt und gehe nicht davon aus, dass mich nach dem Tod etwas erwartet. Das macht mir aber keine Angst, denn wenn das folgt, was bereits vor meiner Geburt unendlich lange der Fall war, steht mir ja nichts furchteinflößendes bevor. Angst habe ich da viel mehr vor dem vorausgehenden Sterben, dass dieses auf eine quälende Weise erfolgt oder mein Lebensende unnötig in die Länge gezogen wird, während ich gesundheitlich/geistig nicht mehr in der Lage bin, einen Einfluss darauf zu nehmen.

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    1. Du hast völlig Recht. Es ist ein Wunder, dass wir überhaupt leben und insbesondere in der westlichen Welt diese Lebensqualitäten gewohnt sind. Vor mehreren hundertt Jahren war es Gang und Gebe, dass Geschwister oder Eltern starben – man ist überhaupt nicht so alt geworden.

      Aber dennoch erschüttert es mich immer, wenn ich dem Tod begegne, eben weil ich ihn so selten sehe.

      In Religionen finde ich keinen Halt und ich möchte es auch nicht tun, nur um die Sicherheit zu haben, dass danach etwas kommt. Deine positive Einstellung gefällt mir jedoch. Und du hast recht – man weiß nicht, was davor war und vielleicht erwartet unds das gleiche danach.

      Danke für deinen netten Kommentar!

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      1. Damit, dass du ihn so selten siehst, sprichst du einen sehr wichtigen Punkt an. In unserer Gesellschaft wird der Tod immer stärker tabuisiert und aus unserer Wahrnehmung gedrängt. All das, was wir dann mal vom Tod zu sehen bekommen, sind sehr negative Dinge: Die täglichen Schlagzeilen in den Nachrichten über schreckliche Ereignisse oder, wie du schon erwähnt hast, die Blutbäder in Filmen und Büchern. Dadurch fällt es unheimlich schwer, ihn als einen normalen Teil des Lebens zu betrachten. Ich weiß natürlich nicht, wie es früher war, aber was ich aus Erzählungen meiner Großeltern mitgenommen habe, ist, dass der Umgang wohl offener und auch wärmer war. Als hätte selbst der Tod noch etwas liebevolles ansich gehabt.

        Andererseits spricht es ja auch für eine enorme Wertschätzung des Lebens, dies Gefühle zu verspüren. Schließlich ist es völlig normal, dass man nichts verlieren möchte, das einem so viel bedeutet. Weder andere Menschen, noch das eigene Leben. Die Angst hat da durchaus ihre Berechtigung und mein Versuch, sie zu reduzieren, in dem ich statt der negativen Seiten eher die positiven herauspicke, führt natürlich nicht automatisch zum Erfolg. Aber vielleicht ist das sogar gut so, denn ich frage mich oft, ob ich die Angst wirklich verlieren möchte. Sie zeigt mir eben auch auf, wie wichtig mir die Dinge sind, die ich habe und trägt dazu bei, diese schätzen zu lernen. Ohne Angst wäre eine gewisse Gleichgültigkeit nicht mehr weit und die wäre viel schlimmer!

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  5. Ich glaube, eine einzige Antwort auf all dies gibt es nicht. Genau, wie es nicht den einzigen Weg zu trauern gibt. Kein richtig, kein falsch.

    Und ich sehe Dich auch gar nicht als über die Maßen sensibel, sondern als aufrichtig und intensiv mitfühlend. Mir sind solche Leute lieber als die, die vorgeben drüber zu stehen und sich nur im stillen Kämmerlein eingestehen, sie tun’s doch nicht.

    Vielleicht ist es gar nicht so verkehrt, daß man nicht weiß, wann man etwas das letzte Mal erlebt – auch mit Menschen, die dann gehen. In jedem Fall wird einem aber die eigene Endlichkeit bewußt. Von der man ja eigentlich weiß, aber Theorie und praktische Konfrontation sind immer noch zweierlei Dinge.

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    1. Danke für deinen aufmerksamen Kommentar!

      Dein letzer Absatz hat mich zum Nachdenken angeregt. „Das letzte Mal“ ist ein Abschied und verspricht stets etwas sher trauriges. Dennoch bleibt die Trauer in beiden Fällen vermutlich gleich.

      Liebe Grüße!

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      1. Möglich…. Nur bedenke, daß das letzte Mal sich ja oft nicht als letztes Mal erleben läßt udn Du erst hinterher weißt, daß es kein nächstes Mal geben wird. Nicht mehr so wie Du es kennst, nur in Gedanken. – Und Trauer ist eine Form, Liebe zu zeigen.

        Ebenso liebe Grüße!

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  6. Ich empfehle Platon-Texte zu lesen. Gut, es ist nicht ganz leicht sich darein zu finden, aber es lohnt sich sehr wenn man nicht aufgibt. Menon, Apologie und Symposion sind recht gut. Am Ende des Politeia-Textes, Buch10, gibt es einen Mythos der beschreibt was nach dem Tod passiert. Es ist nur ein Mythos – dennoch: sehr interessant!

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  7. Liebe Mia,
    ich finde es menschlich, dass du Angst vor dem Tod hast.
    Wie du weisst, war in den letzten 2 Jahren der Tod 2 x bei mir zu Gast. Ich hatte davor immer Schiss. Doch das erste Mal wurde ich derart überrascht, dass ich mir erst im Nachgang Gedanken machte.
    Das 2. Sterben erlebte ich intensiv mit. Ich sehnte mich nach dem Moment der Erleichterung für meine Oma. Mir wurde klar, dass wir nicht Angst vor dem Tod haben. Wir haben Angst vor dem letzten Weg, der uns zum Tod führt. So wie die Geburt, wird Sterben nicht schlimm sein. Zumindest sind das meine Erkenntnisse aus den letzten 2 Jahren.
    Ich selbst sprang dem Tod schon oft von der Schippe. Das Gefühl der Angst zu sterben, kenne ich gut. Letztens träumte ich, ich habe Darmkrebs und sterbe bald. Das war furchtbar. Als ich erwachte, war ich dem Leben dankbarer als beim Einschlafen.
    Für mich ist der Tod Teil (m)eines Lebens. Genau wie das Leben an sich. Wir sind Energie und Energie stirbt nicht.
    Liebe Grüße und wie immer ein toller Beitrag ❤
    Michaela

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    1. Danke, Michaela!
      Ja, ich erinnere mich gut! Du hast meinen größten Respekt, wie du insbesondere bei dem letzteren Beispiel damit umgegangen bist! Und du hast natürlich recht – die Angst vor dem Tod und die Angst vor dem Sterben sind etwas anderes. Meine Angst gilt außerdem dem so frühen und tragischen Tod! Menschen die noch so viel vor haben und dann gehen, gehen mir da nicht mehr aus den Kopf!
      Ich kenne aber auch ähnlich wie bei dir das Gefühl jemandem die „Freiheit“ zu wünschen! Als meine Großtante von einem Schlaganfall befallen und querschnittsgelähmt war, konnte und wollte ich nicht weinen. Ich war einfach nur erleichtert, dass sie erleichtert war.

      Danke für deine Worte! ❤️

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  8. Durch die Krankheit von T. war ich in unserer Beziehung zwar nie mit einem (nahen) Tod direkt konfrontiert. Aber irgendwie waren unterbewusst die Sorgen immer da und eben auch die Angst, dass er irgendwann wieder eine Organspende benötigt und sie nicht rechtzeitig erhält. Nach der Trennung ist da viel Anspannung von mir abgefallen. Nun habe ich vor kurzem einen wunderbar sympathischen Menschen kennengelernt, der gerade am Ende einer Krebsbehandlung steht. Und ich merke, wir ähnliche Gedanken ab und zu wiederkommen.
    Wenn ein geliebter Mensch geht, fällt es mir anfangs immer schwer zu trauern. Dafür weine ich aber heute noch manchmal über den Verlust meiner Oma vor fast 8 Jahren.
    Ich kann deine Angst wirklich gut verstehen.

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  9. Hallo Mia, ein sehr sensibles Thema und vielleicht greife ich das bei mir auch noch mal auf.
    Mir ist der Tod schon früh begegnet, er nahm mir damals meinen Opa, so innig von mir geliebt, das es mir wirklich zu schaffen machte. Ich war 13 als er starb.
    Da habe ich den Glauben an Gott verloren.
    Was passiert, wenn wir sterben? Keine Ahnung, Mia. Schau Dich um und höre den Leuten zu, sie glauben alle was anderes. Jeder einzelne sucht sich das, was ihm Halt und Trost spendet, sei es zu glauben, das wir in den Himmel auffahren oder wieder geboren werden.
    Wichtig ist, sich dem Thema in all seiner Vielfalt zu stellen und das ohne den negativen Gedanken, das der Tod schlimm und böse ist. Der Tod ist halt der Schlußpunkt und zugleich ein Neuanfang. Schau mal in die Natur. Der Herbst und Winter sind nichts anderes.

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    1. Du hast völlig recht. So viele Menschen stellen sich die Frage und viele finden irgendwo ihre Antworten. Meine habe ich noch nicht gefunden, und vielleicht werde ich das auch nicht. In erster Linie wünsche ich mir eigentlich, mit ihm umgehen zu können. Sein Kommentar hat gerade gut getan – Danke!
      Liebe Grüße!

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