Wie unterscheidet sich Angst vor einer Angststörung?

Liebe BesucherInnen meines Blogs,

seit Monaten schon überlege ich, dieses Thema mit euch zu teilen. Ich habe allerdings große (Achtung: Wortwitz) „Angst“ davor. Und da es Monate dauern wird, sich die Meinung einer professionellen Person zu holen und ich es ungern googlen will, würde ich mich über eure Meinung sehr freuen.

Ich habe Angst.

Angst vor dem Tod, Angst im Dunkeln, Angst vor der Höhe, Angst im Seminar

Ich habe aber auch Angst Bus zu fahren. Ich habe Angst U-Bahn zu fahren.

Ich habe Angst vor vielen Menschen. Ich habe Angst vor lauten Menschen (selbst wenn sie meine Freunde oder sogar eigene Familie sind).

Und am manchmal  habe ich Angst vor mir.

In den folgenden Beiträgen werde ich noch etwas näher auf die Ursachen und Hintergründe meiner Ängste eingehen, vorher jedoch eine Geschichte, die meine Angst leider sehr stark beschreibt. Vielleicht erscheint euch diese Situation absurd. Ich weiß es nicht. Ich interessiere mich jedoch für jede ehrliche Meinung.

Die Geschichte von dem Mann mit der Narbe

Vor wenigen Tagen war mein letzter Urlaubstag, an dem ich mir Henna auf die Hand malen lassen wollte. Ich hatte irgendwie vergessen, dass wir dafür immer in eine etwas Gettho-ähnliche Gegend fuhren, die nicht die sicherste war. Als wir dort saßen, erzählte meine Cousine mir, dass der Mann mit der Narbe im Gesicht, der ständig an uns vorbeilief, Mädchen entführte und verkaufte. Ob das wirklich stimmte, wusste sie nicht. Und obwohl wir zu dritt waren und am hellen Tag überall Menschen umherliefen (und eigentlich nichts passieren konnte), bekam ich schreckliche Angst und wollte nur weg. Leider ließ unsere Cousine mich und meine Schwester für eine Stunde alleine, sodass wir nur warten konnten. Der Mann streifte im fünf-Minuten Takt an uns vorbei und meine Panik wurde immer größer. Als er sich mit drei Männern gegenüber unterhielt, wurde ich paranoid. Ich hatte Angst, dass sie über uns redeten, ich hatte Angst, dass sie uns etwas antäten, mit einem Auto davonschleppten und ich nie wieder das Tageslicht sehen würde (ja, ich weiß, das klingt ein bisschen melodramtisch, aber genauso empfand ich!). Als meine Cousine nach wie gesagt einer Stunde gemächlich ankam, hatte ich so schlechte Laune und wollte mich nicht dem darauffolgenden Friseurbesuch anschließen. Ich wollte nur nach Hause, dort hin, wo ich sicher war…

Plötzlich entstand ein neuer Konflik.

Meine Schwester ärgerte sich darüber, dass ich sie im Stich ließ und einfach an mich dachte. Meine Ängste sind ihr eigentlich bekannt, ich habe ihr als einzige von ihnen erzählt. Doch ich bekam kein Verständnis. Sie konnte diese Angst nicht nachvollziehen. Es erschien ihr übertrieben und egoistisch. Mit dem neuen Konflikt, der daraus entstand, konnte ich überhaupt nicht mit umgehen.

Als sie weiter darüber hetzten, dass sie wegen mir Zeit verloren, weil wir kein Taxi fanden, brannte die Sicherung in mir durch. Ich wollte weg. Ich konnte nicht mehr hier bei diesem gruseligen Mann bleiben und mir erst recht keine Vorwürfe anhören, dass ich für mich sorgen wollte. Die Panik wurde immer größer.

Und dann ging ich weg.

Ich entfernte mich von meiner Cousine und Schwester und lief im eiligen Tempo die Straße entlang, in der Hoffnung, ein Taxi zu finden. Sie holten mich natürlich bald ein. Meine Schwester schlug mehrmals gegen meine Schulter und schrie mich laut auf deutsch an, was mir einfiel, sie alleine zu lassen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nicht geweint, aber dann sprudelte es förmlich aus mir heraus. Sie war laut und aggressiv und das verstärkte meine Angst. Dass ich Angst vor ihr hatte, beleidigte sie so dermaßen, dass ihre Vorwürfe lauter und schlimmer wurden. Ich heulte auf offener Straße, eine kleine Menschenmenge beobachtete uns und meine Cousine starrte mich an, als wäre ich geisteskrank. Es war ja nichts vorgefallen – warum sich also wie ein Kind verhalten und laut heulen? Sie nahm es mir übel, dass ich sie mitten auf der Straße blamierte.

Mein Weinen wurde schlimmer.

Ich zitterte am ganzen Körper und war voller Angst. Ich hatte so schreckliche Angst. Wovor weiß ich gar nicht, aber da war nichts als Angst. Als ich endlich ein Taxi fand, weinte ich den ganzen Weg. Ich weinte, als ich in der Wohnung angekommen war und hörte erst dann auf, als meine Familie kam und ich nicht wollte,  dass sie nachfragten, was gewesen war.Als meine Cousine und Schwester später ankamen, sprachen beide kein Wort mit mir. Ich fühlte mich so einsam und alleine, und vor allem bloßgestellt.

Nicht vor meiner Cousine. Sie stammt aus einer eigenen Kultur und kennt diese psychischen Ausbrüche nicht. Meine Schwester jedoch, die zugegebenermaßen auch sehr viel Ballast mit sich trägt, wusste von meinem Zustand. Und diese Demütigung, die ich erfuhr, in dem ich mich öffnete und es nicht angenommen wurde…das zerstört mich immer wieder aufs neue.

Soweit die Geschichte. Falls ihr jetzt sagt, dass es „normal“ ist, in einer solchen Situation etwas Angst zu bekommen und durchzudrehen, dann lasst mich vorher klar stellen, dass ich eigentlich eine sehr harte Schale bin. In diesem Land war ich schon unzäglige Male, bin alleine durch die Straßen gestreift und war von Angst weit entfernt.

Ich liebte blutige Krimis oder gruselige Filme (aber jetzt machen sie mir Angst) und hatte weder Angst, Nachts um 2 Uhr durch die Gegend zu spazieren. Es gab sogar zwei gefährliche Vorfälle, in denen ich nachts verfolgt wurde, aber selbst diese habe ich sehr gut weggesteckt.

Bis jetzt. Jetzt herrscht Angst in meinem Kosmos.

Habe ich ein paar Monate hinter mir, in denen ich vermehrt Angst hatte? Oder doch eine Angststörung?

Was ist eure Meinung dazu?Habt ihr überhaupt eine Meinung dazu?

Genießt euren Tag! ❤

19 Kommentare zu „Wie unterscheidet sich Angst vor einer Angststörung?

  1. Ich grüße dich
    Zuerst möchte ich dir sagen, das du viel Mut bewiesen hast, indem du dich hier öffnest. Über seine Angst zu sprechen erfordert viel Mut. So wie du das geschildert hast, ist es nicht wirklich erkenntlich, woher deine plötzliche Angst kommt. Wie lange hast du diese Ängste? In wieweit behindern sie dich ein normales Leben zu führen? Hast du diese Ängste jetzt ständig.?Nehmen sie zu? Beschäftigst du dich den ganzen Tag damit? Wenn du wenigstens drei dieser Fragen mit ja beantworten kannst, dann ist es wahrscheinlich das eine Angststörung vorliegt. Dann solltest du dich so schnell wie möglich in ärztliche Behandlung begeben.
    Ich möchte dir noch sagen, Angst ist nur ein Gefühl, egal wie schrecklich sie sich auch anfühlen mag. Sie ist nur ein Zeichen deiner Psyche, das du dich mit Konflikten die in dir sind, beschäftigen musst. Versuche einen Menschen zu finden dem du dich anvertrauen kannst, ohne Angst zu haben, das er dich nicht versteht. Ich weiß das dies schwierig ist, da Menschen sich nicht gerne mit Ängsten beschäftigen. Nicht mit deinen und nicht mit den ihren. Trotzdem solltest du versuchen so offen das eben möglich ist, mit deiner Angst umzugehen. Verstecken und peinlich sein vermehrt sie nur. Ich wünsche dir viel Kraft und Menschen mit Verständnis.
    Lg Robert 🌞🌞🌞🌻

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    1. Lieber Robert,

      danke für deinen Kommentar!
      Die Ängste habe ich seit inzwischen 8,9 Monaten, jedoch durch ein kleines Trauma im März viel intensiver! Ich kann drei dieser Fragen mit ja beantworten – leider. Dass du mir nun bestätigst, dass meine Ängste nicht mehr „im Rahmen“ sind.

      Ich bin reflektier genug um zu wissen, dass ich Hilfe brauche. Die Suche danach ist in Zuständen wie diesen nur immer sehr mühsam. Außerdem furchte ich mich davor von Angesicht zu Angesicht darüber zu sprechen. Auch ist es irgendwie deprimierend zu wissen, dass es Monate dauern kann, bis man einen Platz findet…

      Danke für deine lieben Worte!!!

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  2. Diese extreme, unkontrollierbare Angst erinnert mich an meine eigene Angststörung. Nicht nur, dass man sich denkt „hier muss ich aufpassen“, sondern auch, dass man völlig davon eingenommen und überwältigt wird, dass man es auch körperlich spürt und regelrecht „verrückt“ wird. Ich finde es schade von deiner Schwester, dass sie dich so hat hängen lassen. Sie scheint dich doch nicht wirklich zu verstehen. Es wäre gut, wenn du dir jemanden suchst, der dich tatsächlich versteht und der dich in dieser Hinsicht angemessen behandelt. Mich wundert dennoch, dass man solch eine Aussage über diesen Mann machen kann, aber es einem so am Hintern vorbei geht. Deine Cousine und Schwester sind ja schließlich auch Mädchen/Frauen. Als wäre es das Normalste der Welt… Ich hätte in dieser Situation auch Angst gekriegt. Aber das kommt halt immer auch darauf an, was man für eine Hintergrundgeschichte hat, vermute ich. Liebe Grüße!

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    1. Du beschreibst das so gut! Die Angst ist wirklich unkontrollierbar und nimmt jede Faser meines Körpers ein!

      Ich habe leider keine großen Hoffnungen, jemanden in meinem Umkreis zu finden, denen ich mich öffnen kann…sie verstehen es einfach nicht. Dieses Gebiet ist zu fremd für sie…

      Danke für deine lieben Worte!!!

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      1. Das klingt wirklich nach Angststörung.

        Vielleicht wäre eine Selbsthilfegruppe etwas für dich. Ich hab damit gute Erfahrungen gemacht. Die Leute dort haben meistens verschiedene Probleme, Depression, Angst, Zwänge und was es so gibt. Jedenfalls ist es toll, wenn man Leuten begegnet, die diese Dinge nachvollziehen können. Es macht einen stärker.

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      2. Nein, eigentlich nicht. Man muss halt schauen wie die Stimmung in der Gruppe allgemein ist. In meiner Gruppe wurde auch mal gelacht und es hat gut getan sich auszutauschen. Wenn da natürlich nur ein depressiver Haufen rum hockt, ist es nicht ideal, aber erlebt hab ich das noch nicht.

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      3. Dass kann ich bestätigen, man fühlt sich besser, wenn man weiß dass es Leuten genauso geht wie einem selbst. Ich hab bis jetzt noch niemanden gefunden, der genau die gleiche Angst hat wie ich, aber eine ähnliche und das gibt mir Kraft 🙂

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  3. Es war schon mal sehr stark von dir, dieses Erlebnis und deine Gefühle hier überhaupt so offen zu schildern.

    Ganz gleich, wie absurd eine Angst erscheinen mag, für die Person, die sie hat, ist sie real. Du hattest in der Situation echte Angst, auch wenn die Ursachen für andere nicht nachvollziehbar sein mögen und du vielleicht sogar selbst weißt, dass sie in dieser Form nicht berechtigt war. Wo genau nun die Grenze zwischen Angst und Angststörung liegt, kann ich nicht ansatzweise beantworten. Dazu müsste man erstmal festlegen, bis zu welchem Punkt eine Angst „normal“ oder „berechtigt“ ist und wovor Menschen überhaupt Angst haben „dürfen“. Ängste sind aber ein so individuelles Empfinden, dass sich gar keine allgemeingültige Definition festlegen lässt. Sicherlich wird es kompliziert, sobald Ängste beginnen, sich negativ auf das alltägliche Leben auszuwirken – allerdings gilt es auch dann, alles zu betrachten, also das gesamte „Drumherum“, anstatt den Fokus nur auf die Angst zu setzen. Dein Erlebnis zeigt sehr gut, wie sehr sich eben dieses Drumherum auf die Angst auswirken kann – die ablehnende Haltung und das fehlende Verständnis deiner Cousine/Schwester haben die Situation ja erst zu dem gemacht, was sie letztendlich wurde. Wären sie in dem Moment einfühlsamer und verständnisvoller gewesen, wäre es vielleicht gar nicht so schlimm geworden. Ich denke, dass es ein starkes Wechselspiel verschiedener Gefühle und Ursachen ist. Mit der Demütigung hast du einen wichtigen Punkt erwähnt, die kann sehr verletzend sein, gerade wenn sie von Menschen erfolgt, denen man eigentlich bedingungslos vertraut (oder vertrauen können möchte) – und schon bricht die harte Schale auf.

    Ein solches Ereignis hinterlässt natürlich seine Spuren und es bleibt nicht aus, dass sich eine gewisse Angst anschließend stärker hält – sie erfüllt ja auch eine Schutzfunktion. Vielleicht in diesem Fall fehlgeleitet, dennoch wäre es nachvollziehbar, wenn dich dein Unterbewusstsein vor einem weiteren Erlebnis dieser Art schützen will.

    Wichtig ist, dass du für dich erkannt hast, Hilfe zu benötigen und du diese in Anspruch nehmen willst und wirst. Das ist schon einiges wert und ein wichtiger Schritt, denn der schlechteste Weg wäre es, sich von der Angst lähmen zu lassen und sich vor ihr zu verstecken. Du stellst dich ihr entgegen und ich bin davon überzeugt, dass du auf diese Weise lernen wirst, mit ihr umzugehen!

    Viele Grüße, Chris

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    1. Lieber Chris, Danke für deinen Kommentar!

      Deine Worte zur Angst haben mich tatsächlich zum Nachdenken angeregt – ein „normal“ gibt es wohl wirklich nicht. Allerdings hinterfrage ich dadurch auch inwieweit ich noch „gesund“ bin.

      Ich glaube auch, dass wenn es jemanden gegeben hätte, der mich hätte beruhigen können und nicht verschlimmern, wäre ich nicht so „ausgebrochen“.

      Liebe Grüße!!

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  4. Auch von mir ein Lob an dich: Das hat dich sicher einiges an Mut gekostet, die Ängste offen zu legen und darüber zu sprechen. Das doofe an der Angst ist oft, dass man sie nicht aussprechen mag oder kann.

    Ich kann wieder mal nur aus meinem „Halbfachwissen“ plaudern. Es gibt verschiedene Arten von Ängste. Ursprung aller Ängste, ob normal oder „krankhaft“ ist die Angst vorm Tod. Ganz gewöhnliche Phobien oder Ängste: Spinnen, Flugangst, Höhenangst, etc.
    Dann gibt es Panikstörungen, vielleicht ähnlich (!) wie in der Geschichte beschrieben: Man ist irgendwo unterwegs, es gibt eigentlich keinen Auslöser (in der Geschichte gibt es den ja wohl: Es wurde schließlich darauf hingewiesen, dass eine Gefahr drohen könnte!), die Angst tritt also aus dem Nichts auf. Sie kriecht dir in den Körper. Schnürt dir die Brust zu, du beginnst zu schwitzen, das Herz rast und bei ganz schlimmen Panikattacken ist das Gefühl da, man würde sterben. Ich hoffe solche Panikattacken hattest du nicht und wirst sie auch nicht bekommen.
    Die soziale Phobie geht oft mit der Agoraphobie einher. Menschenmengen werden als unangenehm wahrgenommen, vor Leuten zu sprechen, sogar Räume zu betreten in denen schon Menschen sitzen, wird hier wirklich problematisch. Bus und Bahn fahren, telefonieren, usw. usw. Hauptsächlich geht die Person hierbei aber davon aus, dass andere Menschen sie abwertend beurteilen, schlecht über sie reden oder dass sie sich vor anderen blamieren könnte.
    Bei der generalisierten Angsstörung besteht immer Angst. Man macht sich ständig Gedanken. Wenn die Mutter aus der Haustür geht, könnte sie überfahren werden. Wenn ich am Bahnhof stehe, könnte mich jemand mit dem Messer abstechen. Es werden also quasi an jeder Stelle Horrorgeschichten zurechtgelegt.

    Von einer Angststörung ist aber immer erst dann zu sprechen, wenn es – wie schon gesagt – keinen wirklichen Auslöser gibt. Wenn du also an der Supermarktkasse stehst und alles wie gewohnt ist, du dir aber ausmalst, dass gleich etwas schlimmes passiert. Oder sogar eine Panikattacke bekommst. Abzuwägen ist ja auch immer: Wie stark sind deine Ängste? Wie sehr schränken sie dich ein? Wie sehr leidest du? Wird dein Tagesablauf dadurch bedingt?

    Du hast ein kleines Trauma erwähnt. Ich finde, da ist die Angst als Schutzfunktion und Wachsamkeit vor weiteren Traumata nicht verwunderlich.

    Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück, dass die Angst nicht weiter wächst.
    Liebe Grüße!

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    1. Danke für deinen Kommentar! Dein Fachwissen ist allemal einleuchtend und mit der generalisierten Angstsstörung konnte ich mich sehr gut reinfühlen. Das wiederum macht mir wieder „Angst“, weil es in meinem Kopf immer konkreter wird. Das Trauma war wohl der großer Auslöser und ist es auch immer wieder, weil ich ständig mit dem Thema konfrontiert werde.

      Danke für deine Glückwünsche und vor allem lieben Worte!! ❤

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  5. Angst hat ein breites Spektrum. Ich habe oft Angst, die man mir nicht unbedingt ansieht, die ich aber mehr als nur unterschwellig spüre. Panik ist da schon etwas anderes, die wirkt sich auch massiv körperlich aus, wobei da das Spektrum ebenso breit gefächert ist. Starkes schwitzen ist für mich das unangenehmste dabei, weil auch für andere sichtbar. Herzrasen, Druck auf der Brust sieht wenigstens keiner. Also irgendwie habe ich Angst, das andere meine Angst sehen könnten. Über meine Ängste rede ich auch ungern mit Bekannten. Wenn überhaupt, dann mit meinen behandelnden Ärzten oder Therapeuten. Bin ich angstgestört? Vermutlich schon. LG

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  6. Ich finde es einmal mehr klasse, wie offen und auch Dir selbst gegenüber schonungslos Du über solche Dinge schreibst.

    Ich glaube nicht, daß Du Deine Schwester blamiert hast, sondern sehe das eher umgekehrt und dachte zuerst: Gott sei Dank werden die wenigsten sie verstanden haben dort.
    Ich habe mich auch gefragt, was Deine Cousine mit ihrer Warnung wollte: Euch wirklich vor dem Typen warnen oder aber weiß sie um Deine Reaktion und wollte Euch (Dir) vor allem Angst einjagen?
    Daß Du vor dem Hintergrund denkst, die drei Männer reden über Euch, finde ich nachvollziehbar und hätte das an Deiner Stelle wahrscheinlich auch vermutet. Und hey, da ginge es im Ernstfall immerhin um Leib und Leben und nicht um Pille-Palle.

    Nur sag biite (falls Du es hier tun möchtest) – bist Du in Deiner Kindheit auch mittels Angst erzogen worden? So von wegen: wenn Du nicht schnell einschläfst, dann… ?

    Ganz liebe Grüße!

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    1. Danke für deine lieben Worte!
      ICh glaube meine Cousine hatte nichts böses im Sinn und wollte einfach ein bisschen lästern. Sie hatte schließlich auch keine Angst vor ihm.

      Angst spielte schon in meiner Kindheit eine Rolle, aber es wundert mich, dass sie erst jetzt ausbricht. Wie gesagt war ich abgesehen von ein paar Ängsten (Angst vor Verlusten, Angst vor dem Tod) sehr abgehärtet!

      LIebe Grüße!

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  7. Deine Cousine hat sich wahrscheinlich gar nichts weiter gedacht, als sie von diesem gruseligen Mann erzählte, aber bei dir ging es dann im Kopf erst richtig los. Das Fiese an den Gedanken ist, dass sie uns irgendwann einfach überzeugen, sie seien die nackte Realität. Von daher ist es verständlich, dass du Angst bekommen hast. Hättest du dir ohne die Geschichte denn genauso viele Sorgen gemacht und wärst in Panik ausgeartet? Ob du eine Angststörung hast, kann wohl nur eine Fachperson beantworten. Auf alle Fälle zögere nicht zu lange, dir Hilfe zu holen, denn umso früher du dagegen angehst, umso besser ist es.

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    1. Ja, ich glaube auch, dass meine Cousine einfach ihren Klatsch ein wenig verbreiten wollte. Im Nachhinein ist das ungewöhnlichste meine so heftige Reaktion. Ich war eigentlich sehr furchtlos – bis jetzt. Und ich werde mir in jedem Fall versuchen Hilfe zu holen.

      Liebe Grüße!

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