Als wir über Rassismus sprachen und sie mich nicht verstand – Therapiestunde #9

Rassismus.

Ein Thema, über das ich sehr lange mit niemandem sprach. Nicht nur, weil die meisten meiner Mitmenschen sich angegriffen fühlen, wenn ich ihnen sage, dass sie mich gelegentlich rassistisch behandeln, sondern weil es mir lange Zeit selbst nicht klar war. Täglicher Rassismus war für mich die Norm.

Ich weiß, dass viele es als übertrieben empfinden könnten, wenn ich das so provokant äußere. Schließlich denken viele von sich, dass sie tolerant sind und alle Menschen gleich behandeln. Aber was viele nicht einsehen wollen, ist, dass Menschen, die nicht rassistisch sind, auch rassistisch sein können. Selbst ich kann es sein.

Therapiestunde und Rassismus

Wie kam es überhaupt dazu, dass wir von meiner Essstörung plötzlich auf den Rassismus kamen?

Wir sprachen über die Grundannahme, dass ich hässlich bin.

Ich bin mit dem Gedanken aufgewachsen, dass ich hässlich war. Zum einen, weil beim Flaschendrehen das hässlichste Mädchen der Klasse als „Mia“ entschieden wurde, zum anderen weil mir stets das Gefühl gegeben wurde, dass hellhäutig zu sein „normal“ und „schön“ war. Nicht laut, nicht temperamentvoll, ohne einen extravaganten Kleidungsstil, seltsamem Geruch oder komischem Essen im Haus.

Schönheit uns Rassismus

In der Therapie sprachen wir lange darüber, warum ich mich hässlich fühlte und es mir deshalb so wichtig war, mein Gewicht zu halten. Mehr zu wiegen bedeutete für mich hässlich zu sein. Und hässlich zu sein war noch eine weitere Last.

Weil ich ja schon schwarz bin.

Ja, ich bin schwarz und das sieht jeder Mensch sofort als erstes an mir. Ich bin nicht weiß. Eigentlich dachte ich immer, dass ich mir nichts aus dem Thema machte, doch ich belog mich damit selbst.

Ich erzählte ihr, dass ich mein ganzes Leben lang immer ruhig und still war, weil ich nicht in irgendein Klischee fallen wollte.

Ich erzählte ihr, dass ich bewusst nur mit weißen Menschen verkehrte, aus Angst, die Menschen würden sagen „Sie hängt immer nur mit Ausländern herum„.

Ich erzählte ihr, dass ich selten Aufmerksamkeit von Jungs bekam, weil sie immer auf meine weißen blonden Freundinnen standen und deshalb glaubte, dass meine Hautfarbe ein Kontra war.

Und wisst ihr, was sie dann sagte?

„Sind Sie sicher, dass Sie sich das nicht nur einbilden?

Ich war sprachlos. Völlig sprachlos.

Sie erklärte, dass viele Menschen mit Unsicherheiten gleich davon ausgingen, dass Menschen ihnen was Böses wollten. Jedoch war oftmals nichts Böses im Sinn. Das Starren hätte genausogut bedeuten können, dass die Menschen mich wunderschön fanden. Und die fehlende Aufmerksamkeit von Jungs könnte mit deren Schüchternheit zusammenhängen.

Aber das war noch nicht alles, denn sie sagte Folgendes:

„Ich glaube, ich weiß, wie es ihnen geht.“

Ähm…nein? Ich glaube das wissen sie nicht. Sie sind nicht schwarz!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Das habe ich natürlich nicht laut ausgesprochen. Im Nachhinein hätte ich es doch tun sollen.

Sie erzählte wie sie während ihres Urlaubs in Indien als weiße Frau von allen angeglotzt wurde und wie unangenehm ihr das war.

„Ja, aber Sie waren nur im Urlaub“, sagte ich. „Sie leben nicht in diesem Land. Sie hatten eine kurze Phase, ich hingegen erlebe das jeden Tag.“

Außerdem war sie weiß, kam aus einem reichen Land und war privilegiert dachte ich, sprach es jedoch wieder nicht aus. Diese Situation war daher kaum mit meiner zu vergleichen.

Es gab nicht viele Momente, in denen meine Therapeutin mich enttäuschte. Aber dieser war einer davon.

Jene Therapiestunden waren für mich eher kontraproduktiv. Ich verschloss mich erneut und sprach nie wieder von Schönheit, Rassismus und meiner Hautfarbe. Um ehrlich empfinde ich ihre Reaktion heute sogar als Grenzüberschreitung. Sie redete meine tiefsten Sorgen klein und verglich mich mit sich. Im Nachhinein hätte ich es ihr gerne so gesagt, denn auch TherapeutInnen können gelegentlich noch einiges lernen.

Hattet ihr auch Momente in der Therapie, in denen ihr das Gefühl erfahren durftet, von Grund auf nicht verstanden zu werden? Wenn ja, wie seid ihr damit umgegangen?

Habt einen schönen Mittwoch! ♥

26 Kommentare zu „Als wir über Rassismus sprachen und sie mich nicht verstand – Therapiestunde #9

  1. Über mich wurde schon oft gelästert, weil ich in der Sonne nicht bräune, selbst meine Mutter lästerte darüber, als ich klein war! Dunkle Haare, dunkle Augen, helle Haut, während sonnengebräunt mit Attraktivität und Gesundheit gleichgesetzt wird… Inzwischen habe ich eine Tugend daraus gemacht und betone immer, dass ich nicht braun werden will, weil ich Weiß schöner finde – das stimmt inzwischen sogar 😀 Und ich wurde auf dem Gymnasium gemobbt, weil ich eine hässliche (?) Nase habe – meiner Meinung nach wäre mein Leben sehr viel besser gelaufen, wenn ich eine schöne Nase gehabt hätte, ich wäre selbstbewusster und sicherer gewesen und hätte mich nicht so oft schüchtern im Hintergrund versteckt.

    EINMAL im Leben habe ich es mit Therapie versucht, wegen meiner Essstörung. Die Therapeutin meinte, mein Leben wäre doch toll, ich sollte eine „gesunde“ Diät mit 1600 Kalorien einhalten (ich war schon untergewichtig!!!), das hat mir gereicht…

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  2. Ich kann’s gut verstehen, dass deine Therapeutin dich dadurch enttäuscht hat. Ich war von meiner des Öfteren auch schon enttäuscht, zum Beispiel, wenn sie meinte, dass eine Diät ja gar nicht so schlimm wäre usw. Passt gut zum obrigen Kommentar. Ich finde, Therapeuten müssen und können (!) nicht alles verstehen, aber sie sollten einen zumindest ernst nehmen. Schließlich öffnet man sich, erzählt von dem, was einem wichtig ist und dann wird es als Unwahrheit oder unwichtig abgetan. Das ist natürlich vertrauensmildernd. Wenn du die Situationen als rassistisch wahrgenommen hast, dann wird es so sein. Dein Beitrag inspiriert mich gerade dazu, auch mal meine Erfahrungen zum sogenannten positiven Rassismus aufzuschreiben – ich glaube, das mach ich demnächst mal! 😊😌

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    1. Danke für deine sehr lieben und verständnisvollen Worte!! Du hast recht, Therapeuten können nicht immer perfekt reagieren – dein Beispiel mit der Diät zeigt das sehr deutlich!

      Aber freut mich, wenn ich dich inspirieren konnte! 🙂 ich bin gespannt es zu lesen!! 😊

      Liebe Grüße!

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  3. Liebe Mia,

    manchmal haben leider auch die empathischsten Menschen Empathie-Aussetzer. Aber während das bei Freunden, die man um Hilfe bittet eine Sache ist, die man vielleicht verzeihen kann, so ist es die selbstgewählte berufliche Aufgabe einer Therapeutin, diese Aussetzer nicht zu haben. Die Dame sollte es besser wissen, als deine Erfahrungen so zu devaluieren.
    Ja, es ist menschlich, auch mal Fehler zu machen, aber gerade als Therapeutin hätte sie sofort sehen müsen, welchen Schaden ihre Worte angerichtet haben und sich entschuldigen müssen.

    Ich weiß nicht, wie es ist, negativ rassistisch behandelt zu werden. Ich vermute aber, ich bekomme eine Ahnung davon, was anderen verwehrt wird, wenn ich aufgrund meiner Herkunft und meines caucasischen Aussehens bevorzugt behandelt werde- wohl gesagt: eine Ahnung… Maximal…

    Ich habe neulich irgendwo in einem sehr guten Blogbeitrag gelesen, dass privilegiert zu sein, bedeutet, nicht mitzubekommen, dass ein Problem besteht. Ich finde das eine sehr spannende Aussage und beobachtung. In dem Beitrag ging es in erster Linie um Sexismus, aber ich finde, das lässt sich gut übertragen. Und wenn wir dann mal ein kleines bisschen Diskriminierung erleben, denken wir, zu wissen, wie es ist, dieser tagtäglich zu begegnen.

    Ich für meinen Teil finde Menschen mit dunkler Haut eigentlich sogar schöner als Menschen mit heller Haut und es gibt viele Menschen, die ein „exotisches“ Aussehen (im Sinne von: eben nicht das, was man täglich sieht), sehr attraktiv finden. Streng genommen ist das aber auch rassistisch. Es ist eine rassistische Bevorzugung. Und doch hatte ich bisher nur Lebensgefährten, die eine helle Haut haben und aus grob ähnlichen sozialen Verhältnissen stammen, wie ich… Spielt da auch unbewusster Rassismus hinein?
    Ich möchte damit also in keinster Weise deine Erfahrungen anzweifeln. Es tut mir jedenfalls leid, zu lesen, dass du da so viel Diskriminierung erlebt hast und das zu so vielen Selbstzweifeln geführt hat und dass das dann auch noch von deiner Therapeutin so kleingeredet wird…

    Ich wünsche dir von Herzen, dass du bald auch positivere Erfahrungen machen kannst, oder zumindest einen Weg findest, wie du dich von diesen negativen Erfahrungen distanzieren kannst. Denn die Dinge, die andere zu und über uns sagen, sagen mehr über diese Menschen aus, als über uns – eine Lektion, an der ich derzeit auch sehr hart arbeite…

    Alles Liebe!!! ❤

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    1. Liebe Grübel Eule,
      Danke für deinen wirklich tollen Kommentar! Ich fühle mich sehr verstanden und finde es schön, wie vorsichtig und durchdacht du deine Wortwahl verwendet hast! Du hast keineswegs eine privilegierte Sichtweise! Im übrigen finde ich es auch nicht schlimm oder rassistisch, dass deine Lebensgefährten in der Regel „hell“ sind etc. da spielt ja noch so vieles mehr eine Rolle – der persönliche Geschmack, die Chemie.

      Die Distanz vom Rassismus Thema ist tatsächlich so halb erfolgreich! Aber das ist schon wieder einen neuen Beitrag wert 🙂

      Liebe Grüße!

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      1. Liebe Mia,

        es freut mich, dass meine Worte eine positive Wirkung hatten 😊.

        Viele Menschen scheinen zu denken, dass es von Empathie zeugt, zu sagen, sie wüssten, was in der anderen Person vorgeht und dass es von Inkompetenz zeugt, einzugestehen, dass man gewisse Erfahrungen in der Form noch nicht gemacht hat, weshalb dann oft absurde Vergleiche gezogen werden, wie „ich weiß, wie du dich damit fühlst, dass dein Partner gestorben ist. Mein Hund ist gestorben, als ich 15 war.“ Und dann fühlen sie sich persönlich angegriffen, wenn man sagt, dass das doch nicht vergleichbar ist… „Aber der Hund war ja ein echtes Familienmitglied… Ich hab den genauso geliebt, wie du deinen Partner…“ Und hast sicher eine gemeinsame Familie mit ihm geplant und wusstest, dass er dieselbe Weltsicht hatte, wie du und hast dich sowohl sexuell, als auch freundschaftlich wunderbar mit ihm verstanden… Ja ne, ist klar….

        Ich habe den großen Verdacht, dass es diesen Menschen in dem Moment viel mehr um das eigene Gefühl, hilfreich zu sein und einen guten Job gemacht zu haben, geht, als darum, der anderen Person wirklich zu helfen…

        Danke auch für deine Worte. Ich bemühe mich sehr, Menschen nicht aufgrund von Dingen zu diskriminieren, für die sie nichts können (Arschlöchern gegenüber diskriminiere ich sehr stark!)… Ich bin mir sicher, dass das nicht immer so gut funktioniert, wie ich das gerne hätte. Da spielen ja doch zu viele unbewusste Muster mit hinein…

        Und es freut mich, dass du eine gewisse Distanz zum Rassismus-Thema entwickeln kannst. Ich freue mich auf den Beitrag dazu. Ich bin sicher, ich kann da wieder viel lernen 😊

        Alles Liebe

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  4. Ich bin erst seit 1 1/2 Wochen hier am Bloggen und habe deine Einträge schon öfter gelesen, weil sie mich berührt haben. Ich habe mich nicht getraut zu liken bisher, weil ich das Gefühl habe, das sei bei dir nur angebracht, wenn man von seinen eigenen Erfahrungen erzählt. Fühle dich mal gedrückt von mir. 🌈
    Wenn ich dich in Zukunft like, denke einfach daran, dass ich finde, dass du eine tolle Frau bist, und mir sicher bin, du machst deinen Weg! 🦋
    Ganz liebe Grüße von mir 🌞

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    1. Wow – das ist ein riesiges Kompliment für mich!! Danke, du hast mich damit unglaublich gerührt!
      Natürlich darfst du immer liken/nicht liken oder deine ehrliche Meinung hinterlassen, ob du dich nun damit identifizieren kannst oder nicht. Ich schreibe meine Beiträge z.t auch, um Menschen damit anzuregen!

      Ganz liebe Grüße zurück!<3

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  5. Ach, das ist so traurig, so bitter, dass Du das erleben musstest. Warum nur glauben Menschen immer so schnell, dass sie „wissen“, wie ein anderer sich fühlt, was er wirklich empfindet? Und wie kommt jemand, in Deinem Falle gar eine an sich professionell psychologisch gebildete Person, so rasch und so „treffsicher“ zu dem Urteil, dass sich der andere dies und das nur einbildet?

    Mich macht so etwas mit jedem Mal, wo ich es erleben muss, trauriger aber auch zorniger.

    Ich habe so, so viele Jahre mit Menschen aus aller Herren Länder zu tun gehabt, die meisten befanden isch mehr oder minder in Notsituationen. Ich habe so unendlich lange gebraucht, erst einmal wirkliches Verständnis entwickeln zu können und noch viel länger in Ansätzen zu VERSTEHEN. Bis heute maße ich mir nicht an, dass ich das umfassend vermag. Denn ICH erlebe NICHT, was diese Menschen erlebten oder erleben.

    Inzwischen habe ich wirklich sehr viele Geschichten gehört, viel und aufmerksam zugehört, wenn mir Menschen anderer kultureller, ethnischer, religiöser Herkunft von Dingen erzählt haben, die sie erlebt haben und auch davon, wie sie diese empfunden, gespürt haben und was das mit ihnen gemacht hat und macht. In und aus so unterschiedlichen Situationen, durch und mit so verschiedenen beteiligten Personen.

    Eines habe ich daraus sicher gelernt, vielleicht nur dieses Eine: Es passt in keine Schublade. In keine. Nie!

    Und noch eines: Zurückhaltend zu bleiben, vor allem zuzuhören, mir Zeit zu nehmen, mich einzufühlen. Behutsam zu fragen und bereit zu sein, meine Umfelder und schließlich MICH hinterfragen zu lassen. Von gelb, weiß, schwarz, bunt. –

    Wenn das von beiden Seiten geschieht (was viel Bereitschaft, viel Willen, viel Empathie erfordert), macht es beide reicher. Reicher, einander wirklich verstehen zu lernen. Immer ein bisschen mehr.

    Meine frühere Arbeit hat mich gelehrt, NUR diesen Weg zu gehen und zu wissen, dabei viel Geduld zu haben. Und trotzdem nie an der eigenen Fehlbarkeit zu zweifeln.

    Es beschämt mich geradezu, WIE sehr dankbar und bisweilen sogar glücklich „dunkle“ Menschen nur deshalb mir gegenüber schon gewesen sind …

    Liebste Grüße, Mia ❤ , wirklich nur liebste Grüße! Du bist tapfer und Du hast Größe!!!

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    1. Es ist so unfassbar schön, dass so viel Verständnis von dir kommt, lieber sternfluesterer! Es ist mir auch ein Rätsel, wie Menschen es salopp gesagt besser wissen wollen und bewerten. Umso mehr freut es mich, dass du einen reflektierten Blick dafür hast! Ich glaube, dass deine Arbeit dich in dieser Hinsicht sehr geprägt hat! Und das ist trotz der schweren Zeiten sicher viel wert!

      Liebe Grüße! ❤️

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  6. Liebe Mia, es ist schon an sich traurig, dass du solche Erfahrungen machen musstest und dann auch noch das schmerzhafte Gefühl, von der Therapeutin nicht verstanden zu werden 😓
    Ich mag nicht schreiben, dass ich deine (Alltag-)Erfahrungen nachvollziehen kann, denn das kann ich als hellhäutige „Biodeutsche“ nicht. Durch meinen Partner, der ja, wie du weißt, aus einem nicht europäischen Land stammt und dem man dies auch mehr oder weniger ansieht, habe ich in den letzten Jahren aber ein paar Dinge in puncto Rassismus mitbekommen: das Polizisten bei regulären Kontrollen ihm gegenüberoft einen anderen, ruppigeren Tonfall anschlagen als bei mir, das z.B. Mitarbeiter bei der Stadtverwaltung freundlicher sind, wenn ich als „biodeutsche“ Ehefrau bei Terminen bin als wenn mein Mann allein dorthin geht

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    1. Danke für deine aufbauenden Worte. Ich kann mir gut vorstellen, wie du in deiner Ehe all diese Unterschiede der menschlichen Behandlung nachvollziehen kannst! Es klingt sehr traurig, dass dein Mann so viel Rassismus erleben muss und in manchen Situationen sogar von dir angewiesen ist..:/

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  7. (*sorry, zu früh abgeschickt 😚).
    Ich finde das alles unfair und hoffe sehr, dass es unserer Gesellschaft gelingt, zusammenzuwachsen statt durch Rassismus, Neid und politische Hetze noch größere Gräben zu ziehen zwischen den verschiedenen Menschen, die hier in Deutschland ihre Heimat (gefunden) haben …

    Liebe Grüße
    Nelia

    P.S: Ich habe die Frauen aus du weißt schon welchem Land (😉) oft um ihre warme Augenfarbe, die (lockige) Haarmähne und ihren Teint beneidet und kam mir selbst dagegen total blass und langweilig vor …

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  8. Hallo,

    Tut mir leid, aber ich kann nicht im entferntesten nachvollziehen was daran rassistisch sein soll, weder von den Reaktionen der Menschen und erst recht nicht am Verhalten der Therapeutin. Dass sie dich fragt ob du dir das vielleicht nur einbildest, ist erstmal eine Frage und keine Feststellung und dient lediglich dazu dass du dich selbst nochmal reflektierst. Mehr nicht. Wenn das deine Vorstellung von Rassismus ist,musst du noch keinen echten Rassimus erlebt. Sei froh darüber. Desweiteren solltest du mit deiner Therapeutin über solche Dinge sprechen,denn nur so kann man mißverständnisse aus der Welt räumen. So riskierst du nur einen Bruch. Wenn du nicht mal da ehrlich über deine Gefühle sprechen kannst, wo dann?
    Ich finde die meisten deiner Einträge hier super, aber hier kann ich nicht konform gehen. Vielleicht ist es doch nur Empfindlichkeit deinerseits? Für mich liest es sich wie, sorry, Mimimi 🙈
    Lg

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    1. Liebe Miri,

      Ich dachte mir schon, dass nicht jeder diese Situation nachvollziehen würde. Ich schreibe in meinem Blog über meine Erfahrungen und den dazugehörigen Gedanken und das muss natürlich nicht jeder genauso sehen.

      Wenn ich diese Situation als rassistisch aufgefasst habe, dann ist das denke ich meine legitime Meinung, die akzeptiert werden sollte.

      Die Therapeutin hat sich in einer Situation, die sie als weiße privilegierte Frau niemals verstehen wird, meiner Meinung nach meiner Grenze überschritten, als sie meine Gefühle relativiert hat. Das machen leider viele weiße Menschen, die niemals wissen werden, wie es ist schwarz zu sein, stigmatisiert und kriminalisiert zu werden und in allen Lebensbereichen ständig die Minderheit zu sein.

      Liebe Grüße!

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  9. Liebe Mia, und auch an alle, die es ebenfalls interessiert:

    Schaut euch mal auf YouTube den Beitrag von Chimamanda Adichie zu „the danger of a single story“ an!

    Ich finde den Beitrag einfach wundervoll, deutschen Untertitel oder auch in vielen anderen Sprachen kann man einstellen.

    Ich bin auf das Video durch eine Weiterbildung dieses Jahr gestoßen.

    Die Erzählerin stellt mit ganz viel Witz und Humor und sehr selbstreflektiert durch ihre eigenen Erfahrungen dar, wie Vorurteile entstehen.

    Das Video trifft zwar nicht exakt den Kern deines Themas hier, aber ich finde es hat doch viel damit zu tun.

    Viel Spaß mit dem Youtube-Video, wer es sich anschauen mag ;-)…

    LG Caritas

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  10. Es ist schwierig als B PoC mit weißen Therapeuten zu sprechen, vor allem wenn man über Rassismus spricht. Ich habe mit einigen weißen Therapeutinnen gesprochen und empfand die Gespräche sehr unangenehm, weil ich ständig die türkischen Familien Strukturen erklären musste. Und auch wenn ich über Rassismus Erfahrungen gesprochen habe, kamen die selben Sprüche wie “ Sind sie sich sicher?“. Ich hab mittlerweile eine sehr gute Therapeutin gefunden mit türkischem backround. Und bei ihr fühle ich mich sehr wohl und auch verstanden.

    Und ich bekomme selber richtige Anfälle wenn weiße Menschen sagen „Ich war selber mal irgendwo Ausländer!“. Leute, das ist nicht das selbe! Den Spruch bekomme ich auch oft von meinen Kollegen auf der Baustelle zu hören, wenn ich sie darauf aufmerksam mache, dass das Verhalten gerade rassistisch war.

    Ich danke dir für deinen offenen und mutigen Text.

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