„Oh, du Schreckliche…“ – Familienzeit an Weihnachten

Ich weiß nicht, ob ich der einzige Pechvogel auf der Welt bin, der vor dem seligen Beisammensein mit der Familie am liebsten wegrennen würde. Gestern, am Heiligabend wurde mir wieder bewusst, wie anstrengend ich die Familienzeit an Weihnachten finde.

Ich möchte gar nicht allzu sehr ins Detail gehen, sonst artet dieser Beitrag in einem Roman aus. Aber was ich sagen kann, ist dass ich nach dem Abend tierische Kopfschmerzen davon hatte, gute Stimmung vorzuheucheln, negative Stimmung anderer zu ignorieren und unangemessene Bemerkungen wegzustecken.

Familie und Familienfeste vertragen sich nicht.

Ich liebe meine Familie, aber sie sind nicht die Menschen, mit denen ich am liebsten feiere. Ich musste gestern tatsächlich darüber nachdenken, wie Weihnachten wohl gewesen wäre, wenn ich die Tage mit meinen FreundInnen verbracht hätte. Sicherlich hätten sie nichts dagegen gehabt, etwas portioniertes zu essen zu bestellen (wegen meine ES) tiefe Gespräche zu führen und einen lustigen unweihnachtlichen Film zu  schauen.

Meine Essstörung und ich hatten uns überraschenderweise gut im Griff.

Wir naschten zwar ein paar Lebkuchen mehr als nötig, aber ansonsten hörten wir auf unser Bauchgefühl und vor allem darauf, wann genug war. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass ich gerade ziemlich erkältet bin und mein Appetit vergleichsweise lahmgelegt ist. Ich weiß nicht, ob es ohne Krankheit anders gewesen wäre.

Natürlich gab es auch schöne Momente.

Meine Familie ist eine sehr lustige. Der ein oder andere Lacher kam aus tiefstem Herzen. Aber nachdem das Fest vorbei war, merkte sich, wie ein Druck der Anspannung sich von mir löste und wie froh ich war, als es zu Ende ging.

Hoffentlich habt ihr ein paar erhosame Feiertage.

ich hoffe, dass ich nicht die Regel bin! Ich wünsche mir daher sehr, dass ihr die Weihnachtszeit – wie auch immer ihr sie gestalten mögt, ob konventionell oder unkonventionell – in vollen Zügen genießen könnt!

Habt  eine schöne Restweihnachtszeit! ♥

16 Kommentare zu „„Oh, du Schreckliche…“ – Familienzeit an Weihnachten

  1. Meine Eltern kommen in einer halben Stunde und lernen erstmals meinem neuen Partner kennen. Ich werde berichten… Mache mir bisschen Sorgen wegen meiner Mutter, die mich manchmal sehr nervt. Und meine Tochter verhält sich auch nicht immer optimal. Mein Sohn war schon gestern da, weil er heute bei deinem Stiefgroßeltern ist. Es ist alles aufgeräumt, der Auflauf ist im Ofen, der Tisch gedeckt und wir sind gestylt. Da mein Schatz immer ruhig bleibt und mein Papa auch, habe ich Hoffnung, dass das auch mir gelingt. Keep smiling. ✨✨✨

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      1. Mit meinem neuen Mann und meinem Eltern liefs super und meine Tochter sagte, ihr gefällt das Geschenk von Oma nichts und dann flippte meine Mutter kurz aus und schob es auf die schlechten Gene ihres Erzeugers. Seufz. Aber dann beruhigten sich alle und es war noch sehr lustig. Und mein Schatz findet meine Eltern toll, obwohl sich niemand zusammengerissen hat. 😂

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  2. Liebe Mia,

    ich glaube, ich kann das gut nachvollziehen. Früher haben wir auch immer Familien-Marathon-Weihnachten gefeiert – erst bei uns mit der einen Oma zusammen, am nächsten Tag mit der anderen Oma und der ganzen Familie, am zweiten Feiertag dann nochmal die erste Oma und weitere Familie… mal abgesehen davon, dass schon am 1. Feiertag niemand mehr etwas essbares sehen konnte (wir aber trotzdem alle miteinander weitergespachtelt haben), empfand ich das stets als sehr sehr anstrengend.

    Seit einigen Jahren feiere ich nur mit meinem Mann und einmal Kaffee mit den Schwiegereltern – das geht aber auch nur, weil ich ~700 km weit weg von meiner Familie lebe und dann lieber zu anderen Jahreszeiten dort hinfahre. Würde ich in der Nähe wohnen, käme ich garnicht drumherum, mitzufeiern.

    Hast du denn die Möglichkeit, dich zumindest einen Tag rauszunehmen oder auch zwischendurch etwas entspannendes zu machen, oder ist der (sicher in keiner Familie böse gemeinte) familiäre Druck, dabei zu sein, zu hoch?

    lg Flügelwesen

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    1. Danke für deinen lieben Kommentar. Ein Weihnachten nur mit deinem Mann klingt sehr friedlich!

      Ich habe mich in diesem Jahr auf jeden Fall rausgenommen und die Familiendosis reduziert. Vielleicht muss ich im nächsten Jahr noch konsequenter werden – aber der familiäre Druck ist schon recht hoch!

      Liebe Grüße!

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  3. Hallo Mia,
    Ich glaube ehrlich gesagt inzwischen, diese Anspannung ist ziemlich normal. Alles wollen das es schön wird, gleichzeitig fallen viele (auch ich) im Familienrahmen schnell in die alten Muster.
    Aus ein bisschen Distanz ist dass dann fast so witzig wie ein schlechter Weihnachtafilm 😉
    Ich wünsche Dir einen tollen Jahresübergang, den du hoffentlich mit guten Freunden, ganz entspannt feiern kannst!
    Gruß, Marita

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  4. Ich verstehe das so gut. Insbesondere das mit dem portionierten Essen. Bei meinen Eltern ist Weihnachten ein einziges Fressgelage. Da wird auch nicht aufgehört wenn satt ist. Laut meinen Eltern habe ich keine Essstörung, deswegen muss da auch keine Rücksicht drauf genommen werden. Meine Freunde hätten das verstanden.

    Liebe Grüße 🙂

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      1. Ich bin immer froh, dass ich weiß, dass Weihnachten auch vorbei geht und ich danach wieder alleine in meiner Wohnung mein portioniertes Essen essen kann. (Das hört sich, wenn ich das so lese ziemlich traurig an.) Weihnachten ist aber auch die meiste Zeit, wo ich Skills anwenden muss. Ich hoffe du kannst dich nach den Feiertagen jetzt auch erstmal erholen! 🙂

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      1. Ja, waren sie, Heiligabend ganz traditionell und am 26. waren wir unterwegs. – Es ist erst das zweite Weihnachten, das wir so feiern. Mit denen im Herzen, die nicht mehr am Tisch sitzen.

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