Kennt ihr auch diese eine Person, die super schön und super schlank ist und trotzdem die größten Komplexe hat und ständig darüber faselt, dass sie unbedingt abnehmen muss? Ich für meinen Teil kenne viele von ihnen.
Gerade neulich unterhielt ich mich mit einer Arbeitskollegin, die auf die 50 zugeht, aber so dünne Ärmchen und Beinchen hat wie mein Babysitterkind. Die meisten von ihnen verdrehten die Augen, als sie davon erzählte, dass sie unbedingt noch abnehmen müsste, um im Sommer eine Bikinifigur zu bekommen. Auch ich musste kurz stutzen, weil sie so dermaßen schön und schlank und dem Ideal entsprechend aussah, dass ich kurz überlegte, ob sie das ganze absichtlich sagte, um Komplimente zu bekommen.
Tatsache ist, dass sie sich hässlich fühlt.
Ich will nicht sagen, dass sie eine Essstörung hat, aber sie hat definitiv eine verzerrte Wahrnehmung zu ihrem Körper. Wie auch so viele von uns. Uns wird vorgegeben, dass wir „so“ auszusehen haben sollen und fühlen und schuldig, wenn wir weit davon entfernt sind. Meine Kollegin macht Diäten und rennt zum Sport, um dem Ideal zu entsprechen. Aber selbst wenn sie weitere absurde 10 Kilo loswerden und jeder Teil ihres Körpers straff und fest sein wird, wird sie trotzdem nicht zufrieden sein.
Und genau das ist das Problem! Wir werden niemals zufrieden sein. Wir werden immer mehr wollen.
So war es auch bei mir. Ich wollte damals nur ein paar Kilo weniger wiegen und als ich dies erreicht hatte, wollte ich etwas mehr verlieren, um eine Art Püfferchen zu haben, falls ich doch zunahm. Allerdings ging ich immer weiter rückwärts und rutschte schneller in die Sucht, als mir überhaupt bewusst war.
Das ist die Logik des Schönheitsideals.
Es gibt uns etwas vor und lässt uns hoffnungslos danach streben, ohne dass wir es jemals erreichen können. Denn wenn wir es angeblich erreicht haben, werden unsere Ansprüche sich im Nu ändern.
Lasst euch nicht von den Normen der Welt täuschen. Lasst euch nicht sagen, was richtig und falsch sein soll. Ihr seid richtig so wie ihr seid und euch wohlfühlt! ♥
Das Problem ist, je näher wir an der Perfektion sind, desto perfekter wollen wir werden – ich spreche aus jahrelanger Erfahrung -_-
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Das stimmt leider…gerade deshalb ist es auch so schwierig für Frauen, die dem Ideal „näher“ sind!
Liebe Grüße!
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Solange man nicht im reinen mit sich ist kann man noch so viel abnehmen etc.. ich denke, man findet immer was auszusetzen. Deswegen ist es ja so wichtig, dass wir alle endlich lernen zufrieden mit uns zu sein
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Ganz genau!!!
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Ein sehr wichtiger Artikel!
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Dankeschön! 🙂
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Das Problem ist da eher die Selbstwahrnehmung und der Arbeitskollegin wünsche ich, daß sie eher kokettiert als das wirklich glaubt, was sie erzählt.
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Ja, da gebe ich dir recht! Die Frage ist nur, woher ihre Selbstwahrnehmung herrührt? Schließlich ist sie nicht so geboren worden.
Liebe Grüße!
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NIcht so geboren und nicht ohne Einflüsse groß/älter geworden. Aber doch hoffentlich erwachsen genug, um nicht alles den Medien, der Gesellschaft und weiß ich wem oder was die Schuld zu geben. – Und ehrlich: wenn sie so sein will, wie sie ist, dann ist das auch ihre Entscheidung.
Dir auch liebe Grüße!
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Durch deinen letzten beitrag animiert habe ich mit meiner besten Freundin über genau dieses Thema geredet… Und sie sagte dabei den schönen und nun passenden Satz „Genau das ist doch der Sinn und die Eigenschaft eines Ideals. Dass man es nie erreichen kann“ Und das ist eben das Problem… Ich glaube, wenn man sich dessen bewusst ist, kann man sich aber auch damit anfreunden.
Es könnte immer was geben, was besser ist. Was schöner ist.
Um es auch mal auf was anderes als Schönheit zu beziehen: Felix Lobrecht sagte mal „Es gibt immer jemanden, der das, was du gut kannst, noch besser kann als du.“
Das könnte demotivieren, aber im gleichen Atemzug kann es einen auch entspannen. Natürlich geht besser schöner immer. dadurch verliert das Wort „schöner“ aber auch seine Bedeutung. Weil Schönheit ist nicht das an der angeblichen Spitze. Die gibt es schließlich gar nicht, da sie immer weiter wandert.
Einen wundervollen Tag wünsche ich dir!
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Deine beste Freindin trifft den Nagel auf den Kopf! So ist es eben – das Ideal existiert nicht, weil es niemand erreichen kann. Selbst das Model mit den längsten Beinen hat irgendwo unschöne Stellen am Körper, welche es am liebsten nicht da haben möchte. Und Auch Felix Lobrecht hat recht (kaum zu glauben, dass er sowas geistreiches sagt^^) Ich empfinde es als äußerst hilfreich, dass es immer wlche gibt, die besser sein werden, als man selbst. Ich glaube, dass so das ständige Vergleichen aufhören könnte.
Ganz liebe Grüße! ❤
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Diese Unzufriedenheit und der Perfektionismus ist irgendwie so normal, auch in höherem Alter. Meine Hoffnung ist, mit 50, viel entspannter und gelassener über diese Sache zu denken.
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Ich habe aber gehört, dass vor allem Frauen ab 30 viel gelassener mit ihrem Körperbild werden und nach und nach aufhören gegen ihn anzukämpfen und ihn zu akzeptieren!
Liebe Grüße!
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Dann hab ich ja nur noch einen Monat 😅🙈
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Das kann ich so nicht bestätigen, bei mir ändert sich jedenfalls nix. Ich habe die Hoffnung, dass es mir egal wird, wenn ich alt bin. Ich habe beschlossen, mit 70 so richtig fett zu werden, dann bin ich sowieso jenseits von gut und böse und keiner guckt mich mehr an 😀
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Ja, ich glaube, dass Personen mit Essstörung eine andere Wahrnehmung zum Körper haben und schwerer mit Veränderungen klarkommen!
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