Warum es mir immer wichtig war, schön sein zu wollen

Schönheit…Gibt es nichts wichtigeres im Leben? Gesund zu sein? Freunde zu haben? Eine gute Arbeitsanstellugn zu finden? Nein. Für mich war Schönheit immer von großer Bedeutung. Ich rede nicht oft darüber, weil es schnell „eingebildet“ rüberkommt. Dennoch möchte ich euch hier erklären, warum es mir immer wichtig war, schön sein zu wollen.

„Wow, du bist voll hübsch geworden.“

Wenn Menschen mich als „schön“ bezeichnen, freut sich ein riesiger Teil in mir, während der andere Teil die Stirn runzelt und sich fragt, ob die Worte wirklich ernst gemeint sind. Als Kind wurde ich mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass ich ganz und gar nicht schön war. Diese Bemerkungen hinterließen unerwartet große Wunden.

Mit der Zeit änderte sich mein Körper und mein Aussehen. Selbst ich konnte nicht leugnen, dass ich nahezu wie ein anderer Mensch aussah. Wenn ich Personen aus der Vergangenheit begegnete, hörte ich immer wieder „Wow, du bist voll hübsch geworden.“

Ein nettes Kompliment? Wohl kaum. Zumindest nicht für mich. Ich hätte am liebsten „Ach, jetzt wo ich hübsch bin beachtest du mich? Jetzt wo ich hübsch bin, redest du mit mir? Jetzt wo ich hübsch bin, behandelst du mich nicht wie heiße Luft? “ gesagt.

Dies galt allerdings nur für diejenigen, die mich vorher kannten. Bei allen anderen war es nicht der Fall. Ich nahm die Vorzüge der Schönheit lächelnd an. Ich sog jeden biligen Anmachspruch, jeden anzüglichen Blick und jede kleine freundliche Geste in mich auf und dankte im Stillen dafür, dass ich mich weniger hässlich und minderwertig fühlte. Es war zwar nicht so, dass im Jahrbuch beim „schönsten Mädchen der Schule“ mein Name stand, aber in einigen vereinzelten Augen war ich schön und das reichte mir.

Hübsche Menschen haben es im Leben leichter.

Und das ist Fakt. Wir haben nun mal zwei Augen und nutzen regelmäßig unseren Sehsinn. Schöne Dinge erscheinen uns oft sympathischer als hässliche. Schönheit kann uns  manipulieren, ohne dass wir es überhaupt merken. Wenn wir jemanden oder etwas schön finden, schauen wir es an. Wir mögen es. Und weil wir wissen, dass andere schöne Dinge auch mögen, stellen wir lieber die hübschere Kellnerin ein oder lassen die schönere Person in den Club hinein. Und wenn uns eine hübsche Person gernhat, dann fühlen wir uns geschmeichelt.

Der Zwang zur Schönheit war ein Auslöser für meine Essstörung.

Lange Rede kurzer Sinn: ich, das hässliche Entlein war in den Augen anderer plötzlich schön und merkte sofort, dass es einige Vorteile hatte, schön zu sein.

Deshalb wollte ich diese Schönheit unbedingt festhalten. Ich gab ich mir Mühe. Ich verzichtete auf eine weitere Stunde Schlaf, um mich für die Schule fertigzumachen. Ich schminkte mich aufwändig, machte mir schöne Frisuren und zog mir schöne Kleider an. Ich nahm den Spruch „Wer schön sein will, muss leiden“ wörtlich. Ich schritt den grausamen Weg der Essstörung entlang, pfiff auf meine Gesundheit und ignorierte die Stimme meines Körpers. Ich wollte nur schön sein. Und schlanke Menschen gelten als schön.

Ob das eitel war? Keine Ahnung. Um ehrlich zu sein empfinde ich ganz viel Mitleid mit meinem alten Ich.

Heute ist es mir noch immer wichtig.

Tatsächlich ist mir das erst vor kurzem klargeworden, als mein Freund mich irritiert fragte, warum ich mir für den Besuch seiner Eltern mitten in der Nacht die Haare glättete und die Nägel lackierte. „Es sind noch nur meine Eltern“, sagte er, womit er absolut recht hatte. Sie kennen mich, mögen mich und achten überhaupt nicht auf das Äußere. Vermutlich würde es sie nicht mal stören, wenn ich drei Augen im Gesicht und eine Antenne auf dem Kopf hätte. Offenbar ist es mir tief im Innern noch immer wichtig, schön zu sein. Ich achte zwar nicht mehr zwanghaft auf mein Äußeres und mein Gewicht, aber vor allem bei großen Anlässen gebe ich mir große Mühe schön auszusehen.

Komischerweise bin ich überhaupt nicht oberflächlich eingestellt.

Für mich spielt Schönheit weder in Freundschaften noch in Beziehungen eine große Rolle. Schönheit entsteht für mich meistens erst später und ist für mich mit der allgemeinen Ausstrahlung und Sympathie gekoppelt. Deshalb wundert es mich so, dass ich, wenn es um mich geht, so streng mit mir bin.

Jetzt wisst ihr, warum es mir immer wichtig war, schön sein zu wollen.

Was ihr davon haltet, weiß ich nicht. Vielleicht findet ihr diese Denkweise eingebildet oder unsympathisch, ich weiß es nicht. Aber was auch immer ihr darüber denken mögt, ist denke ich okay.

In erster Linie habe ich diesen Beitrag für mich geschrieben. Irgendwie musste ich es mir von der Seele reden. Und jetzt geht es mir wirklich besser.

Wie ist euer Bezug zum Thema Schönheit? War es euch auch wichtig oder überhaupt nicht wichtig schön sein zu wollen?

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20 Kommentare zu „Warum es mir immer wichtig war, schön sein zu wollen

  1. Du bist einer der Menschen, die meine Auffassung von Schönheit am besten kennt, liebe Mia, deshalb schreibe ich dazu hier nichts weiter. Wenn ich Dir sage, dass ich Dich schön finde, dann weißt Du wie ich es meine, und dass es dabei überhaupt nicht zuvorderst um Äußerlichkeiten geht.

    Ich glaube, dass Du ganz ähnlich denkst.

    Dieses Denken steht für mich nicht in einem absoluten Widerspruch, sich dennoch bzw. überhaupt äußerlich gepflegt bzw. so attraktiv wie möglich zeigen zu wollen.

    Dafür haben Menschen unterschiedliche Mittel und Ressourcen (allein schon materiell bedingt), das denke ich freilich immer mit, wenn mir jemand begegnet. Und daher ist ein „besonders viel“, „besonders auffällig“, „besonders speziell“ für mich nicht wesentlich.

    Oft ist weniger mehr. – Aber so ein gewisses „bisschen“ hat meiner Ansicht nach durchaus seine Berechtigung. Anderen innerhalb eines solchen Rahmens „gefallen“ zu wollen, ist auch ein Ausdruck eigenen Selbstbewusstseins, eines zu sich Stehens, eines sich selbst Achtens. Und insofern sogar wichtig. Für einen selbst, ein Stück Selbstfürsorge quasi.

    In diesem Kontext ist es also aus meiner Sicht völlig okay und sogar positiv, so „hübsch“ als möglich sein zu wollen. – Alles, was darüber hinausgeht hingegen sehe ich als kontraproduktiv und sogar gefährlich an. Die Grenze hin zu einem krank machenden oder krankhaften Verhalten wird mit jedem „mehr“ fließender. – Es darf auf keinenfall ein Zwang daraus entstehen.

    Insofern ist Dein Hinweis auf die Verbindung Deines frühere Bestrebens mit Deiner Essstörung ebenso wichtig wie notwendig und wertvoll.

    Ganz liebe Grüße an Dich! ❤

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  2. Hey Mia, also mir war Schönheit früher überhaupt nicht wichtig…erst als ich im Jugendalter feststellen musste, wie „diese Welt funktioniert“ und ich von jemandem bloß gestellt wurde, hatte ich die Nase voll und entschied, dass ich es ihnen allen zeigen wolle. Ich machte eine Verwandlung durch. Ich ließ mir die Haare wachsen, zog mich anders an, begann mich zu schminken…und siehe da, innerhalb kurzer Zeit begegnete mir meine Umwelt komplett anders. Ich war in ihren Augen nun „schön“ und sie schenkten mir Beachtung. Für mich war das, ähnlich wie für dich, sehr schockierend zu sehen. ICH war doch immer noch dieselbe, nur meine äußere Hülle hatte sich verändert. Ich fing also an, dieses oberflächliche Denken ein bisschen zu adaptieren, denn so „müsse“ man ja sein, um gut anzukommen. Doch letztendlich bleib innerlich immer Leere!
    Heute hat Schönheit für mich eine andere Bedeutung, denn Gott hat mir gezeigt, dass er jeden Menschen „wunderbar“ gemacht hat! Er ist die Schönheit in Perfektion, alles, was er schafft, ist schön. Man beobachte nur mal die Natur! Auch uns hat er zur Schönheit gemacht, wir sind seine Kunstwerke! Irgendwann wurde mir klar, dass ich den Künstler ehre, wenn ich aufhöre, an seinem Kunstwerk herumzubessern, sondern stattdessen, es so zu zeigen und zu feiern, wie er es gemacht hat! Wer den Künstler kennt, der wird auch das Kunstwerk erkennen und wer ihn nicht kennt, dessen Meinung kann uns wirklich egal sein, denn alles dreht sich doch um Ihn, den Künstler unseres Lebens! Wenn wir Ihm gefallen, who cares about all the others?!
    Ich finde also wahre Schönheit ist da, wo Menschen im Reinen mit dem sind, wie Gott sie geschaffen hat und diese Schönheit ist nicht nur Äußerlich, sondern eine Komposition aus der gesamten Persönlicheit, aus dem Herzen des Menschen. Schönheit ist quasi eine Melodie, die erklingt, wenn man mit der Person zusammen ist! 🙂

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    1. Danke für das Teilen deiner Erfahrung. Deine Definition von Schönheit finde ich sehr schön. Das Schöne muss sich nicht immer auf die Optik beziehen. Und doch kann das Äußere einen zutiefst verunsichern. Deshalb finde ich es schön, dass die Dinge inzwischen so annimmst und schön findest, wie sie sind!!

      Liebe Grüße!

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  3. Mir war Schönheit schon immer sehr wichtig! Man hat es im Leben einfach leichter, wenn man nett aussieht, und man ist auch selbstbewusster. Ich hatte als Teenager (mit 15 oder so) einen Schlüsselmoment: meine beste Freundin hatte zwei ältere Schwestern, eine davon fand ich bildhübsch – immer schön gekleidet, geschminkt, Haare gemacht. Und eines Tages war ich zu Besuch bei meiner Freundin und diese Schwester kam ins Zimmer, um zu fragen, ob ich einen grünen Lidschatten hätte… mich traf fast der Schlag, sie sah furchtbar aus ohne Schminke! Nie hätte ich gedacht, dass dieses bildhübsche Wesen „in Wirklichkeit“ so hässlich sein könnte. Damals schwor ich mir, niemals ungeschminkt auf die Straße zu gehen, um mich nicht dieser Peinlichkeit preiszugeben. Einige Jahre trug ich dickes Make up, weil ich mich immer zu blass fand, das gab ich aber irgendwann wieder auf, heute trage ich keins. Aber ohne ein paar kleine „Korrekturen“ gehe ich nicht mal zum Briefkasten.

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  4. Ich selber gehe noch zur Schule und ich kann sehen, unter welchem Druck wir (jungen Mädchen) stehen: perfekte Figur; langes, seidenes Haar und möglichst viel Schminke. Ich verstehe vollkommen, dass du dich schön fühlen wolltest/willst. Auch wenn mir die Länge meiner Haare, die Pickel im Gesicht und die Form meiner Nägel relativ egal sind, habe ich ein Problem mit meinem Gewicht. Ich bin nicht übergewichtig oder so, aber ich entspreche auch nicht den deutschen „Idealmaßen“. Im Sportunterricht bin ich immer schlechter als andere und bei Vertrauensübungen, bei denen man dich gegenseitig auffängt oder hochhebt, mache ich nie mit. Also bin ich letztens mit meiner Mutter zum Fitnessstudium gefahren, um mich anzumelden – und ich habe auch vor, das durchzuziehen. Doch mir gefallen die Gründe nicht, aus denen ich das tue.
    Essen tue ich auch nicht mehr richtig – ich fühle mich nach jedem etwa fettigeren oder süßerem Essen mies. Doch ich habe nicht die nötige Disziplin, um mich von Süßem oder Fast Food fernzuhalten.
    Entschuldige, dass dieser so unordentlich geschrieben ist und ich die ganze Zeit nur von mir schreibe, aber als ich deinen Beitrag gelesen haben, sind all diese Gefühle in mir hochgekommen.
    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!
    rahellyelli

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    1. Danke für deinen Kommentar! Ich freue mich sehr, dass meine Worte sich dazu bringen konnten, so ehrlich zu sein! Für mich war der Druck während der Schulzeit am schlimmsten – ich hoffe also, dass du es bald hinter dir hast. Vielleicht wird es danach auch besser mit der (Un)Zufriedenheit des Körpers, Essverhaltens etc. bis dahin wünsche ich dir viel Kraft und alles Gute!

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  5. Hallo Mia!

    Mir geht es bei dem Thema tatsächlich ganz gleich wie Dir und ich habe mir dazu auch ein paar Gedanken gemacht.

    Als Kind war ich mollig und das war zu der Zeit unüblich. So gut wie alle Kinder waren ganz schlank und ich war Außenseiterin dadurch und wurde dafür auch verspottet („Du hast einen Hinter wie…“ „dicke Sau“…) Kinder können sehr grausam sein!

    Ich wollte aber dazu gehören und nicht von den anderen abgelehnt und verspottet werden. Was verständlich ist. Ich habe daher gedanklich alles auf mein Äußeres verlegt. Wenn ich nur „gleich wie die anderen“ aussehen würde – sprich schlank und hübsch wäre – dann würde ich endlich dazu gehören.

    Aus diesen Samen (neben anderen Problemen natürlich) ist die ES gewachsen.

    Wenn ich trotzdem ich endlich schlank war, trotzdem nicht dazu gehörte, war ich wohl noch nicht schlank, noch nicht schön genug und musste weiter machen. War nie zufrieden.

    Erst viele, viele Jahre später habe ich erkannt, dass ich auch wenn ich total schlank bin noch immer Außenseiter bin. Einfach weil ich in vielem anders als die anderen bin. Weil ich ein anderes Schicksal hatte. Weil mich das geprägt hat. Weil ich keine Partykanone bin sondern ein introvertierter Mensch. Weil mich andere Dinge interessieren als die meisten Menschen. Weil ich so bin wie ich bin. Und es hat rein gar nichts mit meinem Äußeren zu tun.

    Aber das loszulassen ist nicht einfach. Mir geht es vor Verwandtenbesuchen ähnlich wie Du es beschrieben hast. In meiner Familie wird viel Wert auf Äußerlichkeiten gelegt. Es führt fast immer eines zum Anderen, wenn sich eine ES entwickelt. Es sind Verkettungen, niemals eine einzige Ursache.

    lg
    Maria

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    1. Liebe Maria, Danke für deinen Kommentar! Ich kann mir gut vorstellen, dass blöde Kommentare von Kindern sehr prägend Seins können. Ich, ebenfalls ein introvertierter “Außenseiter” kann deine Gedanken sehr verstehen. In dieser Welt gibt es leider noch immer das “normale” und das andere, was sehr schade ist. Denn so bekommen wir immer das Gefühl, nicht “richtig” zu sein. Aber das sind wir!

      Liebe Grüße!

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  6. Also, was mir gerade spontan einfällt ist: „Selbstliebe“ Du musst dich nicht schminken um schön zu sein. Du musst dich (solltest/ dich selbst lieben und wertschätzen und respektieren. Indem du dich und deine Fehler und Macken und dein Gewicht annimmst so wie sie sind, das ist Selbstliebe und dann strahlst du das aus und siehst durch deine „Selbstliebe“ schön aus. Verändere dich nicht um andere zu Gefallen.

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  7. Ja ich kenn das sehr gut! Wenns um mich selber geht, bin ich gnadenlos mit mir. Bei anderen (netten Menschen) ist mir ihr aussehen egal, dick, dünn, geschminkt oder nicht, ich mag ihre Art, ihren Charakter, das Gefühl, welches ich in ihrer Nähe empfinde….. Da spielen die Äußerlichkeiten überhaupt keine Rolle. Mich selber tu ich regelrecht geißeln, obwohl mein Verstand sagt, dass auch die Leute (Freunde, Familie) mich nicht nur wegen dem hübschen Hülle mögen. Ja das ist ein langer Weg mit der Selbstakzeptanz (von Selbstliebe reden wir erstmal gar nicht)
    Toi toi toi 😏

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  8. Ach, weißt Du, „Schönheit“ ist ja keine objektiv meßbare Einheit. Ganz allgemein: Komplimente entgegenzunehmen, ist ja auch erstmal positiv. Auch wenn man gelegentlich gar nicht weiß, warum und bei sich denkt „Na, wenn Du meinst…“
    Und übrigens: viele, die nur auf die Karte „Schönheit“ setzen, kann man recht leicht entlarven, daß nicht viel dahinter steckt. Also: so what? 🙂

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  9. Liebe Mia,

    ich habe kürzlich deinen Blog entdeckt und bin ganz begeistert. Obwohl ich zum Glück nicht unter einer Essstörung leide, kann ich mich in einigen Beschreibungen wieder erkennen. So auch beim Thema schön sein. Als Teenager hatte ich ein sehr geringes Selbstwertgefühl, eine etwas merkwürdige Frisur, war sehr groß und kleidete mich etwas anders als die anderen. Ich hatte keine Freunde und die Leute lachten über mich. Ich fuhr mit dem Bus in die Schule und einige Jungs sagten mir dort täglich, wie hässlich sie mich fänden. Jede Busfahrt war für mich der Horror. Dies ging ein paar Jahre so. Nur meine Figur war nie groß Thema, ich bin von Haus aus eher schlank und in meiner Familie wurde darüber auch kein großes Aufheben gemacht, d.h. keine Diäten o.ä. Ich bin auch sehr froh, dass in meiner Jugend die Sozialen Medien noch nicht so präsent waren, ich weiß nicht, was aus mit geworden wäre, wenn ich von dort auch immer noch den Druck gehabt hätte, immer gut aussehen zu müssen.
    Irgendwann fand ich Freunde und begann, mich anders zu kleiden und mich her zu richten und bekam dafür auch Bestätigung. Obwohl ich mich inzwischen viel mit mir und meiner Vergangenheit auseinandersetze und versuche, mich so zu akzeptieren wie ich bin, ist “schön aussehen“, “begehrt werden“ etc. nach wie vor ein Dauerbrenner, was mir jetzt, wo ich deinen Blog lese, wieder stärker bewusst wird. Ich bin vor einigen Monaten Mutter geworden und habe den inneren Drang, eine “schöne Mum“ zu sein. Da ich seit der Schwangerschaft etwas zugenommen habe, rückt auch das Thema Figur mehr in den Fokus. Ich weiß, dass die strahlenden Gesichter von wunderschönen Müttern, die uns die Medien vermitteln, unrealistisch sind, aber es ist so verdammt schwer, sich diesen Idealen zu entziehen.
    Ich finde auch, dass Schönheit weit mehr als das äußere Bild eines Menschen ist und vom inneren eines jeden einzelnen kommt. Mit oberflächlichen Leuten kann ich persönlich nicht viel anfangen. Ich bin allerdings durchaus der Meinung, dass sich ein jeder durch Schminke, Frisuren etc. verschönern darf und mache das auch selbst ganz gern, wobei ich sehr froh bin, dass ich auch ohne ausgehen kann, mich sozusagen frei entscheiden kann, ob und wie sehr ich mich verwandle 😉

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    1. Liebe Johanna, danke für das Teilen deiner ehrlichen Worte. Das, was du über deine Vergangenheit erzählt hast, klingt unsagbar traurig und lässt sich nicht einfach dadurch rechtfertigen, dass Kinder eben „scheiße“ sind. All das, was du hören musstest, hat viele Wunden hinterlassen, daher ist es nur verständlich, dass du dich heute mit dem Thema Schönheit, schön sein und inzwischen auch Figur auseinandersetzt. Aber wie du schon sagtest, gibt es mehr als die oberflächliche Schönheit. Und gerade Kinder, die noch gar nicht so recht wissen, was als „schön“ gilt, werden sicher von deiner inneren Schönheit begeistert sein!

      Liebe Grüße!

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