Wie ich bereits in meinem letzten Beitrag geschrieben habe, verläuft die Heilung einer Essstörung nicht linear. Bei all den Hochs und Tiefs ist es gar nicht so leicht, eine positive Veränderung wahrzunehmen. Deshalb mache ich jedes Jahr ein Jahresupdate und halte fest, was ich in den letzten Monaten bezüglich meiner Heilung getan hat.
Ich bin sehr selbstkritisch, habe hohe Anforderungen an mich und empfinde Rückschläge viel intensiver war als positive Veränderungen. Und sicher kennen es einige von euch, dass sie urplötzlich reinrutschen, ohne es selbst zu merken. Mir ist klargeworden, dass dasselbe auch für meine Genesung gilt. Denn obwohl ich noch über viele Steine stolpere, erkenne ich rückblickend, dass der Weg immer gerader und ebener verläuft. Es ist unsagbar wichtig, mich immer wieder daran zu erinnern, dass, selbst, wenn ich es nicht bewusst merke, trotzdem immer mehr „heile“. Ich brauche diese Motivation, um am Ball zu bleiben!
Was hat sich in den letzten Monaten bezüglich meiner Heilung getan?
Ich hatte viel weniger Essanfälle, als jemals zuvor. 🎉
Ich falle nicht sofort in ein tiefes Loch, wenn mich ein Rückschlag bekommt. 🎉
Ich rechne niemals vergangenes Essen auf. 🎉
Ich habe mich getraut, neue Gerichte auszuprobieren. 🎉
Dessert ist kein Fremdwort mehr für mich. 🎉
Ich pfeife auf Uhrzeiten und esse, wann immer der Hunger kommt. 🎉
Ich habe kein einziges Mal auf die Rückseite eines Produkts geschaut und mir die Kalorienzahl durchgelesen. 🎉
Ich habe mich getraut, meine „Gesicht“ mit der Öffentlichkeit zu teilen und mich nicht für meine Essstörung zu schämen! 🎉
Ganz schön viele positive Veränderungen, oder?
Ich bin stolz auf mich und werde mir vornehmen, diese kleine Liste regelmäßig hervorzurufen. Wenn ich euch „predige“, immer nach vorn zu schauen, sollte ich es schließlich auf tun.
Ich kann euch so ein Jahresupdate nur ans Herz legen.
Macht es gern auch zwei Mal im Jahr, aber auch nicht zu oft, weil ihr euch andernfalls vielleicht stresst, dass es nicht schnell genug vorwärts geht.
Was haltet ihr von meinem Jahresupdate? Wäre das was für euch?
PS.: Mein Buch „Zwischen meinen Worten“ ist jetzt erhältlich!
Ich mache das auch im Januar. Bei mir ist auch vieles besser, anderes noch ausbaufähig…
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Vor allem anderen:
Zu diesem Update, zu diesem Erfolg möchte ich Dich ganz herzlich und sehr begeistert beglückwünschen, liebe Mia – ich freue mich wirklich sehr für Dich!
Ein Jahresupdate, so wie Du es hier vorgestellt hast, habe ich noch nie gemacht. Aber auch ich schaue zurück, ziehe Bilanz. Ich versuche das nicht beständig zu tun, denn Du hast recht, allzu kurze Zeitabstände sorgen insoweit für Verzerrungen.
Nun leide ich ja nicht unter einer Essstörung, sondern habe mit Depressionen und meiner manifesten Angsstörung zu kämpfen. Und, ja, ich muss das leider so eingestehen, meine Bilanzen fallen generell nicht wirklich gut aus. – Die letzte habe ich anlässlich meines jüngsten Krankenhausaufenthalts gezogen, und bei manchen positiven Teilaspekten war sie in ihrer Gesamtheit und von ihrem Ergebnis insgesamt her doch eher ernüchternd.
Wenn es schon ein Erfolg ist, sich immer wieder irgendwie aufzurappeln, zu versuchen, den Blick für Momente der Lebensfreude zu bewahren und versuchen offen für Sinngebendes zu bleiben, dann war da Erfolg. Aber nachhaltig hat sich nichts zum Besseren entwickelt, selbst diese kleinen schritte kosten unsagbar viel Kraft und werden immer wieder konterkariert. Besonders schmerzlich: Ich habe erkennen müssen, das aller Veränderungswille, all (und das waren nicht wenige), teils unter schweren Mühen umgesetzten Veränderungen zu keinem insgesamt besseren Ergebnis geführt haben. – Das geht nun schon über Jahre so. Und das ist zermürbend. Und es ermutigt nicht, weitere Bilanzen zu ziehen …
Möglicherweise, ist es mit den Bilanzen, je nach spezifischer Krankheit, unterschiedlich.
Sich im Blick zu behalten, sich zu hinterfragen, wenn irgedn möglich darauf basierend, nicht aufzugeben, eben auch und gerade dann, wenn die Biulan(en) wiederhoilt schlecht ausfallen, das ist, glaube ich schon viel.
Ganz, ganz liebe Grüße an Dich, und weiter so schöne Bilanzen, wie die hier heute! 💖
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Oh je – Entschuldige bitte die vielen Schreibfehler, vor allem am Ende meines Kommentars. Das sieht ja gruselig aus. Ich muss mich mehr zusammenreißen … (*grummel*)
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Ich gestehe, dass mir überhaupt keine aufgefallen sind! :O Entweder es waren nicht so viele, oder ich sollte mal wieder beim Optiker vorbeischauen 😛
<3!
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Danke für deinen wunderschönen Kommentar, lieber sternfluesterer! Es ist mir immer wieder eine Freude, Beiträge wie diese mit dir zu teilen, weil du dich so aufrichtig freust und ich mir gerne deine Sichtweise durchlese, die – trotz unterschiedlicher Diagnosen – die ein oder anderen Parallelen aufzeigt!
Liebe Grüße! ❤
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Freu mich auch für Dich mit…. Glückwunsch!!! Und mein Genesungsjahr jährt sich Ende März auch bald und dann werde ich sowas auch Blogbeitragen in dem Meinen. Solche positive Nachrichten sollen wirklich verbreitet werden in der Welt – als Gegengewicht zum Klagen – finde ich.
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Danke für deinen lieben Kommentar! Es stimmt – manchmal braucht man auch ein paar positive Nachrichten 🙂
Liebe Grüße!
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Klingt gut. So Gesundheits-Updates sind bestimmt sinnvoll, aber ich werde ganz sicher keines machen, denn vor einem Jahr war ich auf einem erheblich besseren Level in punkto Essstörung, als aktuell. Andererseits ist es auch nichts gravierendes, mehr so ein latentes Laster.
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Danke für deine Offenheit! Wie du sicher weißt. In meinem letzten Beitrag habe ich geschrieben, dass Essstörungen nicht linear sind – manchmal geht es also auch bergab – aber mit dem Willen gesund werden zu wollen, trotzdem bergauf!
Hier der Post:
Liebe Grüße!
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Klingt toll und für Dich ist es ein guter Weg, Dir das so vor Augen zu führen. Freu‘ mich für Dich!
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Danke für deine Worte 🙂
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Respekt, ich finde es sehr stark, dass du dich nicht mehr für deine Essstörung schämst und offen darüber sprichst! Ich denke das ist ein sehr wichtiger Schritt auf dem Weg zur Besserung 🙂
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Danke für deine lieben Worte! 🙂
Liebe Grüße!
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