Eigenlob stinkt nicht! – Für mehr Anerkennung des eigenen Selbst

In unserer Welt gilt es als verpönt, sich selbst zu loben. Wir werden als eingebildet und arrogant beschimpft, nach dem Motto: Eigenlob stinkt. Ich teile diese Sichtweise allerdings überhaupt nicht und bin dafür, das eigene Selbst viel häufiger und bewusster anzuerkennen!

Egal wie bescheiden wir sind, werden wir gelobt, freuen wir uns. Begonnen hat es in unserer Kindheit, doch auch heute löst Anerkennung viel Positives in uns aus. Wird unsere Arbeit wertgeschätzt, freuen wir uns. Wird unser Essen gelobt, freuen wir uns. Wird unser Triumph anerkennt, freuen wir uns. Lob ist ein Grundbedürfnis.

Eigenlob macht glücklich.

Lob ist Lob, auch wenn es von uns kommt. Wenn wir uns über die Würdigung einer anderen Person freuen, warum dann nicht auch über unsere eigene? Warum zieren wir uns dabei, uns selbst ein paar nette Worte zu sagen und unsere Taten anzuerkennen? Die Gleichung ist doch völlig logisch: Wenn andere sich über unser Lob freuen und wir uns über das Lob anderer freuen, können wir uns doch auch über unser eigenes Lob freuen. Lob macht glücklich – Eigenlob auch.

Eigenlob macht gesund.

Eigenlob macht glücklich und Glücksgefühle sind gesund für die Psyche. Zudem hebt Eigenlob die Stimmung und reduziert Neidgefühle („Das Kind in dir muss Heimat finden“ S. 201). Durch die Anerkennung unseres Selbst tun wir niemandem weh, am wenigsten uns selbst! Seit ich mich regelmäßig dazu animiere mich selbst zu loben, kann ich mich über die banalsten Momente im Alltag freuen, die mir unter anderen Umstände gar nicht auffallen würden. Ich lobe mich zum Beispiel dafür, wenn ich mich an Fear Food gewagt habe. Es erfüllt mich mit Stolz und zeigt mir, wie weit ich in meiner Recovery bin – Warum sollte ich mich also nicht dafür loben?

Eigenlob stinkt nicht! Höchstens anderen!

Eigenlob ist alles, aber ganz bestimmt nichts Schlechtes! Wir dürfen stolz auf unsere Erfolge sein und wir dürfen es auch vor uns selbst anerkennen. Es ist weder arrogant noch überheblich sich selbst zu würdigen!

Wenn ich also das nächste Mal den Spruch  „Eigenlob stinkt“ um die Ohren geworfen bekomme, dann weiß ich, dass das Lob in Wahrheit der anderen Person stinkt. Und das ist ihr Problem, nicht meins!

Wie seht ihr das? Lobt ihr euch gelegentlich mal selbst?

PS.: Mein Buch „Zwischen meinen Worten“ ist jetzt erhältlich! (Und ich bin stolz drauf! :P)

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14 Kommentare zu „Eigenlob stinkt nicht! – Für mehr Anerkennung des eigenen Selbst

  1. „Es ist weder arrogant noch überheblich sich selbst zu würdigen!“

    Absolut nicht, Mia! Du hast absolut Recht! Und Kritik daran, dass man ES WAGT, SICH SELBER ZU MÖGEN, sagt immer nur etwas über das Gegenüber aus! Und zwar nichts Gesundes- 😉

    Alles Liebe und einen schönen Abend trotz Corona! VVN

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  2. Sehe ich ähnlich. Gibt halt so eine Reihe weiser Sprüche, die genau betrachtet dann eben doch für den Eimer sind. „Eigenlob stinkt!“ gehört da genauso zu wie z.B. „Wer feiert, kann auch arbeiten!“ (wa ein Quark, wenn ich nach dem Feiern noch arbeiten kann ist das der ultimative Beweis dafür, dass ich eben nicht richtig gefeiert habe oder aber ich habe echt echt gefeiert und bin dann folgerichtig so am Erpel, dass eben gar nix mehr geht…).
    Überhaupt ist das Lob von anderne ja auch vorsichtig zu betrachten, steckt viel zu oft Taktik, Berechnung oder Konfliktscheue dahinter. Wenn ich, der ich mich selbst als ziemlich mangelhaft, komplexbeladen und irgendiwe schief konzipiert empfinde mich lobe: Dann heißt das wenigstens was!
    Umso ausgiebiger ich feiere, umso ausgiebiger lobe ich mich selbst im Übrigen. habe aber noch nicht so richtig eruieren und ergründen können, woran das liegt…;-)

    Viele feine Grüße von der einen immens tollen Person zur anderen supertollen Person.

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    1. Oh ja, eine tolle Ergänzung! Lob kann auch manipulieren. Ich habe auch gehört, dass es in der Erziehung gar nicht so gut ist, Kinder zu viel zu loben, weil sie andernfalls ständig nur Dinge tun, um Anerkennung zu bekommen…

      Und ja, der Feierspruch ist genauso nichtssagend 😛

      Danke für deinen lieben Gruß! Die supertolle Person grüßt die immens tolle Person zurück!

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  3. Gute Frage … ich lobe mich nie. Es ist aber bei mir so, dass ich automatisch innerlich erleichtert bis zufrieden bin, wenn ich etwas (auch ggf. zur Zufriedenheit Dritter) geschafft habe, das mir nicht so leicht gefallen ist. Die Erleichterung ist daher quasi Belohnung genug.

    Wenn ich mich selbst loben würde a la „Gut gemacht!“, käme ich mir ganz ehrlich gesagt vor, als hätte ich einen an der Klatsche.

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    1. Haha! Ich weiß, was du meinst, aber so geht es uns glaub ich mit vielen Dingen, die wir zum ersten Mal ausprobieren! Ich glaube, dass Selbstlob noch sehr schambehaftet ist – aber dass muss es theoretisch nicht! 🙂

      Liebe Grüße!

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  4. Ich lobe mich oft und bin auch stolz darauf, wenn ich was geschafft habe! Und ich weiß, dass ich in manchen Sachen sehr gut bin. In anderen weniger, aber man kann auch nicht alles können, das ist normal 🙂

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  5. Ich finde diesen Ansatz sehr interessant! Ich zum Beispiel sehne mich häufig nach dem Lob anderer. Aber der Weg von meinem Eigenlob zu mir ist ja viel kürzer. Danke für den Artikel!

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  6. Ich denke, dass Eigenlob zur Selbstfürsorge gehört. Denn zunächst einmal ist es ja Wertschätzung der eigenen Person.

    Im Kleinen gelingt es mir manchmal, quasi im Selbstgespräch, mich für etwas, was ich getan habe zu freuen. Durchgängig und grundsätzliche Dinge betreffend, sieht das freilich ganz anders aus …

    Ich war sehr froh, Dich hier zu lesen – stille, aber ganz liebe Grüße an Dich, liebe Mia! 💖

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    1. Oje, verzeih – ich wollte dir keinen Schrecken einjagen! Du hast übrigens etwas verspätet Post (habe es erst jetzt gesehen!)

      Danke auch für deinen Kommentar, lieber sternfluesterer! Ja, Lob ist definitiv auch Selbstfürsorge!

      Liebe Grüße!

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