Warum es hin und wieder wichtig ist, seine eigene Bubble zu verlassen

Es ist Sommer in Berlin. Ich bin zwei Mal geimpft und wage mich wieder hinaus in die Welt. Eine Lektion hat der August mir auch schon gegeben, die ich sehr gerne auch mit euch teilen möchte. In diesem Beitrag möchte ich euch erklären, warum ich es hin und wieder wichtig finde, seine eigene Bubble zu verlassen.

Bubble – ein komischer Begriff, den ich viel zu oft nutze, obwohl ich vor einigen Jahren nicht einmal seinen Sinn kannte. Aber wir alle haben eine Bubble, in der wir uns befinden. Menschen, die mit uns in derselben Bubble schweben und ähnliche Ansichten und Werte teilen. Manchmal befinde ich mich derart in meiner Bubble, dass ich vergesse, dass der Rest der Welt ganz anders tickt. Dass Themen wie beispielsweise Nachhaltigkeit und Rassismus nicht so sehr im Mainstream diskutiert werden, wie ich manchmal annehme.

Und dann, wenn ich zu lange aus meiner Bubble raus bin, wünsche ich mich sehnlichst zurück. Zurück zu Menschen, die mich verstehen, Menschen, vor denen ich mich nicht rechtfertigen muss, Menschen, die einfach ähnlich ticken.

Das ist normal und verständlich. Aber leider beinhaltet dieses Vorhaben auch einige Problematiken.

Die Bubble macht intolerant

Zunächst einmal ist es gar nicht so gut, ständig und immer in seinen Gedanken bestärkt zu werden. Klar wünscht sich das jede:r, aber wenn alle immer dasselbe denken und fühlen, kommt es automatisch auch zu einer Art „Intoleranz“, da man sich nur noch in seiner eigenen Sphäre befindet. Eben das ist der Grund, warum so viele ihr teilweise problematisches (z.B. rassistisches) Mindset nicht ändern (können) – weil sie zu viele Menschen in ihrem Umfeld haben, die genauso denken und sie so in ihrer Auffassung bestärkt werden.

Die Bubble erschwert es, in der „richtigen“ Welt zu leben

Ein weiterer Punkt ist, dass das Leben in der richtigen Welt zunehmend anstrengend wird, wenn man nur noch selten aus seiner Bubble rauskommt. Dabei leben wir alle in der gleichen Welt – Seite an Seite, Haus an Haus. Nur irgendwie nicht miteinander, versteht ihr? Jeder ist in seiner Bubble und das ist schön! Aber noch schöner wäre es, gelegentlich auch mal rauszukommen.

Meine positive Erfahrung in einer anderen Bubble

Neulich hatte mein Freund Geburtstag. Über das Wochenende reisten extra Freunde an, um den Tag mit ihm zu verbringen, Freunde, von denen ich einige nur flüchtig kannte, und im ersten Moment dachte, dass es nicht meine Menschen wären (weil wir komplett unterschiedliche Interessen haben).

Doch wie sich herausstellte, war das Wochenende wundervoll und sehr erkenntnisreich. Ich führte viele spannende Gespräche, stellte zu meinem Erstaunen fest, dass wir in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich empfanden, und erweiterte zugleich auch meinen eigenen Horizont. Viele Bubbles wurden zusammengeworfen, doch keine von ihnen platzte, denn stattdessen verbanden wir uns einfach miteinander. Und das war schön.

Weniger voreingenommen sein

Ich habe mir seitdem vorgenommen, weniger voreingenommen zu sein und den Menschen oder die Gruppe erst mal kennenzulernen. Denn vielleicht müssen wir gar nicht immer einer Meinung sein, um einen schönen Abend zu genießen. Und wenn wir doch Gemeinsamkeiten entdecken, ist es nur umso schöner.

Eigene Grenzen trotzdem wahrnehmen

Und doch gibt es irgendwo eine Grenze. Einige Gespräche gebe ich mir einfach nicht mehr, selbst, wenn die Person vermeintlich aus meiner Bubble ist. Wenn wir zwei nicht dieselben moralischen Ansichten teilen, klinke ich mich aus, denn „das“ ist für mich keine eigene Meinung sondern ganz klar Diskriminierung. Gespräche wie solche sind nämlich einfach nur hardcore triggernd.

Soweit meine Meinung zum Thema Bubble und gelegentlich aus ihr herausbrechen! Was denkt ihr dazu? Habt ihr ähnliche oder ganz andere Gedanken?

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