Let’s talk „About Shame“ von Laura Späth – Buchrezension und ganz klare Leseempfehlung!

Scham ist ein Tabuthema, und gerade deswegen müssen wir uns mit ihr beschäftigen. Laura Späth hat der Scham ein ganzes Buch gewidmet. Es nennt sich „About Shame“ und ist ein Meisterwerk, wie ich finde. Dieses Buch hat mich derart berührt, dass ich nicht einmal weiß, wie ich ihm in einer Rezension gerecht werden soll. Aber ich versuche es trotzdem.

Titel: About Shame

Autorin: Laura Späth

Seitenzahl: 254 Seiten

Preis: Taschenbuch 18,00€

Die Autorin schreibt seit einigen Jahren politische sowie feministische Texte für Blogs und Magazine, und hat zudem den Podcast Unverschämt und Unbesprochen ins Leben gerufen, in dem sie sich ganz dem Thema Scham widmet. Da ich ihren Podcast sehr schätze, und selbst einmal zu Gast war, als wir über Essstörungen und Scham gesprochen haben, war ich sehr gespannt auf das Buch. Vielen Dank an dieser Stelle für den Verlag &Töchter – ihr habt mir damit eine riesige Freude gemacht. Und auch, wenn ich damit die eigentliche Reihenfolge ein bisschen durcheinanderbringe – vielen Dank auch dir, liebe Laura. Ich habe jedes deiner Worte in mich aufgesogen und mich in deinen Worten so ertappt und verstanden gefühlt wie schon lange nicht mehr.

Soo, aber nun zur Rezension!

About Shame von Laura Späth

Wie der Titel schon verrät, behandelt das Buch das Phänomen Scham in all ihren Facetten. Dazu führt Laura sowohl wissenschaftliche Fakten als auch biographische Erlebnisse auf. Das Buch ist chronologisch, denn die Scham begleitet die Autorin von Kindesbeinen an durch nahezu jede Lebenssituation: in der Schule, zu Hause, im Freundinnenkreis, und vor allem auch in ihr selbst.

Ein Buch, das beim Lesen wehtut

Scham ist nicht umsonst ein Tabuthema; es ist unangenehm und schmerzhaft über sie zu reden. ähnlich erdrückend war auch das Leseerlebnis. Oft musste ich das Gesicht verziehen, weil die eigene Scham mich einholte und alte Erinnerungen mitbrachte. Es ist keinesfalls eine leichte „Wohlfühllektüre“, sondern definitiv schwere Kost. Aber genau das macht das Buch so wertvoll. Wahre Emotionen in mir hervorzurufen, schafft nicht jedes Buch.

Außerdem finde ich es wichtig, sich mit dem Thema Scham auseinanderzusetzen. Sogar oder vielleicht sogar WEIL es wehtut. Denn nur so kann man sie erkennen, hinterfragen, und sich in bestimmten Situationen vielleicht sogar das Leben leichter machen.

Aber zurück zum Buch!

All about shame

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich schreiben soll, ohne zu spoilern, denn der Inhalt ist so umfangreich. Was ich aber sagen kann, ist dass das Buch sehr viele ernste Themen behandelt, beispielsweise Mobbing, der Verlust eines geliebten Menschen, Essstörungen, Despressionen, Suizidalität, selbstverletzendes Verhalten, toxische Beziehungen, Stalking und auch sexualisierte Gewalt. Es gibt zwar keine direkte Triggerwarnung, trotzdem warnt die Autorin ihre Leserinnen vor, in dem sie auf jene sensible Themen aufmerksam macht. Und wie ihr euch anhand dieser Auflistung denken könnt, sind jene Themen allesamt verknüpft mit tiefer Scham.

Sich Hilfe suchen

Da das Buch zugleich auch eine Biografie ist, zeigt die Autorin jedoch auch Wege auf, um sich mit dem inneren, schamerfüllten Ballast auseinanderzusetzen. Dafür begleiten die Leser:innen Laura zur Therapie, was ich als sehr wertvoll empfunden habe, insbesondere, da Therapien nach wie vor stigmatisiert werden und zu viele Menschen es lieber „alleine“ schaffen wollen – was kein Wunder ist, da es noch immer mit sehr vielen Versagensängsten verbunden ist, Hilfe anzunehmen (Stichwort: Scham).

Tipps gegen „Scham“?

Mich hat besonders interessiert, ob es zum Ende hin Lösungsansätze gegen das aufkommende Gefühl von Scham gibt. Direkte Tipps gibt es als solche zwar nicht, dennoch erläutert die Autorin, wie sie heute mit Schamsituationen umgeht, was mir wiederum geholfen hat, weil ich mir einige ihrer Strategien zu eigen machen konnte. Außerdem verweist sie immer wieder auf die Gesellschaft, die sich ändern muss, um Scham nicht immer weiter zu reproduzieren.

Scham nicht „loswerden“, sondern lernen, mit ihr umgehen

Was für mich ein besonderer „Eyeopener“ war, dass es vielleicht gar nicht darum geht, die Scham in mir zu verscheuchen, sondern zu lernen, mit ihr umzugehen. Oft habe ich immerzu versucht, sie „wegzudrücken“, weil ich sie nicht ertragen konnte. Aber Scham ist nun mal keine Emotion, die sich bei Belieben ein und ausschalten lässt. Vielmehr gilt es, sie zuzulassen und verstehen zu lernen.

Ich hoffe, dass meine Rezension nicht zu wirr war, und ich den Kern des Buches halbwegs zusammenfassen konnte. ^^ Wie gesagt finde ich es extrem schwer, die richtigen Worte für dieses Buch gefunden. Lest es am besten selbst und gebt es dann weiter. Meiner Meinung nach sollten alle Menschen es lesen, um überhaupt ein Bewusstsein dafür zu bekommen, wie oft im Alltag wir mit Scham konfrontiert sind.

Nochmal danke an Laura und den &Töchter Verlag. Es war mir eine große Freude, dieses Buch zu lesen! ❤

*Dieser Blogpost ist nicht gesponsert, enthält jedoch affiliate Links und Werbung wegen Namensnennung. Das Buch ist mir als Rezensionsexemplar zugestellt worden.

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