Diejenigen, die sich nicht sehr gut mit Essstörungen auskennen, haben bestimmt trotzdem oft von Begriff dem Magersucht gehört. Häufig wird nämlich sofort daran gedacht, wenn das Thema Essstörung im Raum steht. Und doch ist ihr Name mit vielen Vorurteilen geschmückt…
Was ist Magersucht?
Magersucht, ist neben Bulimie, Binge Eating eine der häufigsten Formen von Essstörungen. Sie nennt sich außerdem „anorexia nervosa“ (nervlich bedingter Appetitverlust) und „anorexia mentalis“ (geistig bedingter Appetitverlust).
Magersucht zeichnet sich besonders dadurch aus, dass das Essverhalten stark kontrolliert wird und die Portionen sehr klein sind, oder ganz ausgelassen werden. Häufig wird es optisch durch starkem Gewichtsverlust sichtbar (muss es aber nicht!). Menschen, die von Magersucht betroffen sind, fürchten sich oftmals davor zuzunehmen.
Magersucht zählt außerdem als häufigste Form einer Essstörung
„In westlichen Industrieländern erkranken 30 bis 100 von 10.000 Frauen und etwa 3 bis 10 von 10.000 Männern innerhalb ihres Lebens an einer Magersucht. Vereinzelt können zwar schon Kinder magersüchtig werden, meist entwickelt sich die Erkrankung aber in der Pubertät oder im jungen Erwachsenenalter. Die Mehrheit der Betroffenen ist zwischen 15 und 35 Jahre alt.“
Vorurteile von Magersucht
- Magersüchtige hungern nicht nur, um dünn zu sein. Es ist eine anerkannte psychische Krankheit und kann viel tiefere Gründe haben.
- man muss NICHT untergewichtig sein, um von Magersucht betroffen zu sein!
- Magersucht ist keine „typisch weibliche“ Krankheit. Es gibt zwar überwiegend weibliche Betroffene, aber auch männliche!
- Magersucht ist NICHT Anorexie , sondern anorexia nervosa. Ersteres bezeichnet Appetitlosigkeit.
Folgen von Magersucht
Behandlung gegen Magersucht
Magersucht ist eine sehr gefährliche Krankheit mit vielen Folgen, die manchmal auch tödlich enden. Daher empfehle ich wie bei jeder Essstörung unbedingt eine Behandlung! Der Weg ist hart und ich kenne niemanden, der es allein da raus geschafft hat. Viele professionelle Personen wissen viel mehr über das menschliche Gehirn und seine Abläufe als wir. Daher sollten wir die Hilfe annehmen, wenn sie sich uns bietet!
Therapie
Viele Psychologen empfehlen bei Essstörungen eine Verhaltenstherapie. Ich selbst hatte auch eine, doch solange ihr eine Psychologin oder einen Psychologen findet, dem ihr euch öffnen könnt, spielt die Form der Psychotherapie keine große Rolle.
Medikation
Viele sind oft gegen Medikation, weil Tabletten wie Anti Depressiva nach wie vor in einem schlechten Licht stehen. Allerdings helfen sie dabei den Serotoninspiegel wieder zu normalisieren, weil dieser u.a die Stimmung, das Verhalten und den Appetit reguliert. All dies wird nämlich durch die Bulimie völlig durcheinandergewirbelt.
Klinik
Ich selbst war nie in einer Klinik, aber ich empfehle es gerade Menschen mit Essstörungen, weil sie dort, anders als eine Therapie, der sehr theoretisch ist, den Umgang mit dem Essen in der Praxis neu lernen.
Falls ihr es aus Zeitgründen nicht schaffen solltet in eine Klinik zu gehen, gibt es stattdessen auch Tageskliniken, welche ihr tagsüber besucht, aber Abends wieder nach Hause geht.
Selbsthilfegruppen
Selbsthilfegruppen sind natürlich nicht für jeden was, doch auch sie sind eine Option. Dort trifft man auf Menschen, die ähnlich betroffen sind, hat die Möglichkeit sich zu öffnen, ohne verurteilt zu werden, und kann gemeinsam gegen die Krankheit vorgehen!
Falls ihr Lust habt mehr darüber zu erfahren, kann ich euch das Buch von Michaela Essstörungen- Was ist das? nur wärmstens empfehlen! (unbezahlte Werbung)
Hier meine anderen Beiträge Was ist Binge Eating? und Was ist Bulimie?
Ein Kommentar zu „Was ist Magersucht?“