„Mia allein zu Haus“ – macht Netflixen und allein Chillen einsam oder glücklich?

Mit diesem Beitrag wende ich mich mit einer Frage an euch.  Wie der Titel schon verrät, geht es um das alleinige Hocken vor der Glotze und die Frage, ob es einsam oder glücklich macht.

In letzter Zeit hatte ich viel Freizeit.

Keine Uni, verhältnismäßig wenig Arbeit und auch keine Treffen mit FreundInnen, da die meisten von ihnen im Prüfungsstress stecken. Auch mein Freund, mit dem ich mehrmals die Woche den Abend verbringe, ist gerade verreist, weshalb ich noch mehr freie „Zeit“ zur Verfügung habe. Was also tun? Raus gehen? Tanzen? Das Leben genießen?

Zeit für die Glotze.

Nach meiner langen Lesephase habe ich mich mal wieder vor den Fernseher gesetzt und mich in ein paar Serien verloren. Ich habe prinzipiell nichts gegen die Glotze, solange jeder sein eigenes Limit kennt und sie nicht als primäre Bildungsquelle genutzt wird. Vor Kurzem habe ich ein völlig neues Genre für mich entdeckt, was die Qualität des Fernseherlebnisses nochmal um einiges hebt.

Das ganze Wochenende über schaute ich viel fern. Ich begann am Freitagabend und setzte dies dann den ganzen Samstag fort. Am Abend musste ich dann zu einem Geburtstag und merkte, dass ich lieber zu Hause bleiben und weiter netflixen wollte. Während der Party dachte ich über die nächste Folge nach und ob es lächerlich armselig wäre, wenn ich um drei Uhr Morgens nach Hause kommen und noch eine Folge sehen würde. Da meine Pollenallergie mich dazu zwang auch am Sonntag zu Hause bleiben zu müssen, schaute ich vergnügt weiter und „verplemperte“ den Tag vor der Glotze.

Aber es gefiel mir. Es machte mir Spaß den ganzen Tag in meinem Schlafanzug im Bett zu liegen und zu fernsehen. Ich musste nichts anderes tun, als meine Augen auf den Bildschirm zu richten und mich von dem Inhalt berieseln zu lassen. Das Wochenende war seit langem eins, das ich bis auf die Geburtstagsparty völlig allein verbracht hatte und mich trotz verschnupfter Nase sehr erholt, glücklich und zufrieden fühlte.

Macht allein netflixen einsam?

Da das viele Glotzen ständig so negativ konnotiert ist, würde ich gerne wissen, wie ihr das seht? Habt ihr große Bedenken dabei, wenn Menschen ihre Freizeit vorm Fernseher verbringen? Wird es ab einem bestimmten Zeitpunkt „kritisch?“ Vereinsamt man dadurch, oder gibt es welche, die das Gegenteil behaupten?

 

37 Kommentare zu „„Mia allein zu Haus“ – macht Netflixen und allein Chillen einsam oder glücklich?

  1. es spricht nix dagegen wenn man abends sich zum entspannen eine oder zwei folgen anschaut. manchmal ist man zu später stunde eifach zu erschöpft um was anderes zu unternehmen und es gibt im gegensatz zum tv echt gutes material auf netflix. man sollte halt seinen lebensinhalt nicht nur auf netflix and chill beschränken aber das gilt auch beim zocken oder anderen dingen. frage was war dein serienhighlight bisher?

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  2. Ich halte es nur begrenzt vor der Glotze aus…. irgendwann werde ich „websig“ muss mich bewegen, oder aufspringen, weil ich grad eine Idee hatte (nebenbei) und die gleich umsetzen muss…. außerdem bin ich eher der Lesetyp – am liebsten in meinem Garten auf der Liege und ein Buch in der Hand – und die Vögel hören und die Luft und Sonne genießen – aber nur wenn ich nicht grad wieder depressiv in Innenschleifen kreise.

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    1. Danke für deinen Kommentar 🙂 prinzipiell kann ich deine Gedanken alle teilen. Aber die Frage ist dann, ob es weniger verwerflich ist den ganzen Tag einen Roman zu lesen anstatt den ganzen Tag zu netflixen 🤔 die Frage ist, warum das Fernsehen so viel schlimmer ist und irgendwie habe ich noch keine Antwort darauf!

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      1. Liebe Mia,
        Ich denke, der Unterschied zum Buch ist, dass fernsehen wesentlich passiver ist als lesen. Beim Lesen ist die Phantasie viel mehr gefragt als beim Film. Ein Film liefert eine eindeutige Darstellung und ich muss im vorgegebenen Tempo mit. Klar könnte ich bei Netflix (ich habe es noch nie genutzt, ist also eine Vermutung) das Video anhalten und den Inhalt wirken lassen. Aber wer macht das? Eher lässt man/frau sich von der Handlung mittragen. Das Buch kann ich vielmehr in meinem Tempo erfassen und es überschwemmt mich nicht. Beim Serien und Videos sehen ist es viel leichter, die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu missachten, als beim Buch. Immer wieder lasse ich das Buch sinken und denke über Sätze nach. Allerdings kommt es auch beim Buch auf den Inhalt an. Blödsinn gibt’s zu lesen und anzusehen. 😉
        Das aktivere Medium ist sicher das Buch, wobei ich nichts gegen Film habe, in Maßen genossen.
        Danke für die interessante Frage. 🙂
        Liebe Grüße
        „Benita“

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      2. Danke für deinen Kommentar, liebe Bettina! Er hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und ich glaube fast, dass ich dir da vollkommen zustimmen muss. Ein Buch zu lesen ist natürlich anders als einen Film zu sehen. Bei beiden werden auch unterschiedliche Sonne verschärft!

        Liebe Grüße!

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  3. Mich macht alleine Netflixen/vorder Glotze/vor dem Rechner abhängen extrem glücklich. Nichts anderes ist für mich so entspannend! Ich bin so froh, wenn ich mich nicht mit anderen Menschen (außer T.) auseinandersetzen muss, war ja schon immer ein Einzelgänger! Andere Menschen strengen mich zu sehr an, ich habe auch immer das Gefühl, dass ich mich verstellen muss, nicht ich selbst sein kann in Gegenwart Anderer, und das ist eben auf Dauer seeeehr anstrengend.

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    1. Da kann ich definitiv nur zustimmen! Aber: ich habe immer die Stimmen meiner Eltern im Hinterkopf, die vorwurfsvoll sagen, ich soll nicht so lange vorm Fernseher sitzen, weil ich sonst viereckige Augen bekomme -.- Daher ist oft auch ein schlechtes Gewissen dabei, obwohl ich weiß, dass ich es gerne tue, aber nicht übermäßig. Im Sommer lese ich gerne im Garten, aber im Winter eingekuschelt berieseln lassen, finde ich einfach mega-gemütlich und entspannend.

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  4. Ich hatte auch solche phasen. Sie haben mir durch die einsamkeit geholfen. Wenn ich zurückschaue was es im moment schon cool, hängengeblieben ist jedoch nichts. Von daher: als krücke mal ok, jedoch bringt es einen nicht weiter. Frisst eher wertvolle lebenszeit weg.

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    1. Mal eine Frage: muss einen denn immer alles weiter bringen? Reicht es nicht, dass man sich gut fühlt, muss alles auch einen Sinn ergeben oder einen Nutzen haben? Meiner Meinung nach nicht! Meistens sind sogar die sinnfreiesten Tätigkeiten diejenigen, die uns am zufriedensten machen 🙂

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      1. Haha ja, gute frage, die ich aber dann doch mit ja beantworten würde. Denn ich persönlich fühle mich tatsächlich glücklicher, wenn ich dinge tue, die mich wirklich nähren und weiterbringen. Im endeffekt ist es aber ja individuell, was einen weiterbringt. Die erinnerung an meine ausgiebigen TV-Sessions ist einerseits süsslich, aber teilweise auch „leer“. z.b. habe ich über jahre hinweg täglich 50 Minuten lang Sturm der Liebe geschaut. Diese heile welt tat mir im augenblick gut. es war ein genussvolles Glotzen, aber immer auch eine kleine Flucht, um die eigenen Probleme zu vergessen. Unterm strich blieb bei dieser serie nun gar nichts hängen. So wäre ich heute wohl glücklicher, wenn ich die zeit für sport oder ähnliches genutzt hätte. was anderes sind richtig gute serien, die mir vielleicht sogar bei der verarbeitung von problemen halfen oder mir neue sichtweisen aufzeigten und an die ich heute noch gerne zurückdenke. das sehe ich nicht als verschwendete zeit an. ich liebe TV gucken und schaue immer auch wieder mal „schrott“ und geniesse dies. aber ich versuche auch, vermehrt dokus zu schauen. arte hat z.b geniale dokumentationen. Da bleibt dann auch mal was hängen..

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  5. Also einsam und glücklich schließt ja erst einmal einander gar nicht aus, finde ich.
    Und wenn es für Dich pollenbedingt draußen ein Qual ist, dann sind Stunden vor dem Fernseher doch völlig in Ordnung.
    Ich bin ja nun jobbedingt eine reichliche Zeit vor Rechner oder Fernseher, nehme mir dann aber ganz bewußt mal eine Stunde Auszeit (gemeinsames Kaffeetrinken zum Beispiel), wenn die Augen „müde“ werden.
    Was die Allergie angeht: in Deinem Alter war es bei mir auch so arg geworden, daß ich möglichst vieles in die Abendstunden verlegt habe. Oder nächtliche Spaziergänge – empfehlenswert!

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  6. Netflix nutze ich nicht, aber Star Trek kann ich mir immer wieder ansehen. Wobei das manchmal auch nur nebenbei läuft und irgendwas anderes mache. Ansonsten schaue ich eher Dokus und Nachrichten in den öffentlich rechtlichen Sendern. Letzteres sollte ich vielleicht eher lassen, zeigt es doch zu sehr die Welt in der wir leben und das zieht mich ab und an noch mehr runter.
    Ich denke, jeder sollte sich die Dosis Glotze gönnen, die einem selbst angenehm ist. Egal ob man sich informieren oder kurzweilig unterhalten werden will. Eines noch, tv schau ich am liebsten alleine. LG

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  7. Ich finde Netflixen bzw. Serien schauen sehr entspannend. Teilweise zocke ich auf dem Laptop und gucke nebenbei Serien auf den Fernseher. Mit meinen Freund mache ich manchmal richtiges binge-watching. Einfach weil wir Bock drauf haben und keine Lust haben uns in die sbahn zu setzen und irgendwo in dieser vollen Stadt was zu unternehmen… Ist also nichts verwerfliches dabei finde ich.

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      1. Aufjedenfall. Aber auch so, als Single, fand ich das nicht verkehrt. Oder wenn ich das Wochenende alleine bin. Schließlich ist frei ja dafür da, frei zu haben. Und nicht um anderen zur Verfügung zu stehen oder jemanden zu beweisen was man alles unternimmt.

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  8. Bei mir ist das total abhängig von Phasen. Im Sommer, als ich jeden Tag gut 3 Stunden Pendelei + 8 Stunden Arbeit hatte und an den meisten Tag nicht wirklich Bock, etwas zu unternehmen (alleine wohlgemerkt, von daher besteht ja auch eigentlich kein Unterschied), habe ich ziemlich exzessiv Serien geguckt, auch an freien Tagen. Im Moment genieße ich es auch, dass die Sonne wieder mehr scheint und es wärmer ist und sitze dann stattdessen lieber mit einem Buch auf dem Balkon.
    Was ich sagen will: Hauptsache ist erstmal, dass man glücklich damit ist. Hin und wieder sind Auszeiten vom Alltag verdient und angebracht und wie das dann aussieht, soll doch jeder selbst entscheiden. Wichtig ist nur, dass man nicht mehr ausschließlich vorm Fernseher hockt oder diese Phasen irgendwann zum Alltag werden.

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