Nicht jede Diät endet in einer Essstörung – aber fast jede Essstörung beginnt mit einer Diät

Diäten sind harmlos? Falsch! Ich möchte euch hier aus der Sicht einer essgestörten Person erklären, warum nicht jede Diät in einer Essstörung endet, aber fast jede Essstörung mit einer Diät beginnt. 

Vielleicht habt ihr schon bemerkt, dass ich bei Instagram einen virtuellen Adventskalender erstellt  habe, in dem jedes Türchen einen motivierenden Post rund um das Thema Essstörung enthält. Weil ich diese Sprüche allerdings sehr wichtig finde, möchte ich einige von ihnen auch hier auf dem Blog mit euch teilen!

Nicht jede Diät beginnt mit einer Essstörung – aber fast jede Essstörung beginnt mit einer Diät.

So lautet der Spruch im dritten Türchen. Im Grunde ist er ziemlich selbsterklärend, und doch war ich erstaunt, als ich ihn zum ersten Mal hörte. Vorher hatte ich nämlich nie eins und eins zusammengezählt.

Ich hinterfragte den Beginn meiner eigenen Essstörung.

Und tatsächlich – sie begann mit dem bewussten Entschluss, weniger Kalorien zu mir zu nehmen, um mein Körpergewicht zu senken. Dass dies bereits essgestörtes Verhalten war, wusste ich damals noch nicht. Schließlich aß ich nicht „zu wenig“, sondern eben „weniger.“

Allerdings war mein Kopf bereits schon zu stark in seinen Zwängen gefesselt. Ich dachte nur noch über Essen nach – wann ich aß, was ich aß, wie viel ich aß, wie viele Kalorien mein Essen enthielt, wie viel ich wohl wog. Ich machte eine Art Diät und wusste es nicht.

Viele von uns haben ein „falsches“ Bild von Diäten. 

Da ich vorher auch nie eine gemacht hatte, dachte ich, dass eine Diät das wäre, was ich aus meinem Umfeld aufschnappte. Der Verzicht auf Kohlenhydrate oder Fett, oder ganz bizarre Kombination, wie eine Tasse Brühe, eine Mandel und ein Magerjoghurt…

Aber Diäten sind so viel mehr als das. Meiner Meinung nach beginnen sie ab dem Moment, ab dem wir uns bewusst für ein essgestörtes Verhalten entscheiden, um Gewicht zu verlieren.

Aber sind Diäten deshalb grundsätzlich etwas Schlechtes?

Eigentlich kennt ihr ja meine Meinung zu Diäten, so oft, wie ich über sie hetze. Trotzdem lässt sich nichts im Leben pauschalisieren, so auch nicht Diäten. Manchmal ist der Fokus auf Ernährung aus gesundheitlichen Gründen etwas sehr Wichtiges und sinnvolles – nicht jedoch, wenn er aus ästhetischen Gründen passiert. Diäten, um das Schönheitsideal anzustreben, können sehr gefährlich werden und wie in meinem Fall in einer Essstörung enden!

Wie steht ihr zu diesem Spruch? Teilt ihr ihn oder eher nicht?

Mehr zum Thema Diäten findet ihr hier:

Warum „nach 18 Uhr nichts essen“ völliger Schwachsinn ist!

Wie gefährlich ist der „Cheat Day“? – Meine Meinung aus der Sicht einer Essgestörten

Und eine kleine Spoiler Warnung zu meinem Buch:

In meinem Buch „Zwischen meinen Worten“ findet ihr eine Dialogszene, in der genau dieses Thema aufkommt 😀 Falls ihr zu der Stelle kommt, schreibt mir doch gerne eure Meinung dazu!

https://www.instagram.com/p/B5mjiXpKcf-/?utm_source=ig_web_copy_link

15 Kommentare zu „Nicht jede Diät endet in einer Essstörung – aber fast jede Essstörung beginnt mit einer Diät

  1. Ich finde, Diäten sind nicht per se abzulehnen! Es kann durchaus einen Sinn haben, Diät zu halten. Sei es aus gesundheitlichen Gründen oder einfach, weil man zu dick ist. Heutzutage sind sehr viele Leute zu dick, auch schon sehr junge Menschen und Kinder. Woher das kommt, weiß ich auch nicht, als ich in der Grundschule war, hatten wir in der Klasse z. B. nur einen zu dicken Jungen, alle anderen waren normal. Und dieser Junge war auch nur etwas moppelig, aber nicht fett – heute gibt es viel zu viele dicke Kinder und Jugendliche! Es wird immer wieder behauptet, dass sich die Leute einfach nur zu wenig bewege, ich glaube aber, das ist zu kurz gedacht. Ich habe mich als Kind/Jugendlicher auch nicht wirklich viel bewegt, war meistens zu faul 😉 Aber dick war ich nie! Ich habe immer lieber gelesen, als durch die Gegend zu toben, wenn die Kinder heutzutage am PC oder am Fernseher sitzen, ist das auch nicht viel anders als lesen! Warum sind also viele Leute zu dick? Ich denke, das Essen ist einfach nur eine Ersatzbefriedigung, weil die Leute zu viel Stress haben – ich kenne das auch von mir, bei Stress habe ich ständig den Drang, zu essen, besonders Süßigkeiten…

    Gefällt 1 Person

    1. In meinem Beitrag schreibe ich ja auch, dass Diäten aus gesundheitlichen Gründen ihren Zweck haben. Aber was ist schon dabei, wenn Kinder „dick“ sind? Dick bedeutet nicht gleich ungesund. Und „normal“ finde ich keinen Körper, weil alle so individuell sind.:)

      Liebe Grüße!

      Gefällt 1 Person

      1. naja, ich glaube, bei dicken Kindern besteht die Gefahr, dass aus ihnen dicke Erwachsene werden! Und das ist alles andere als gesund. Außerdem werden dicke Kinder auch oft gemobbt, das macht auch krank und es entstehen psychische Probleme 😦

        Gefällt 2 Personen

  2. Liebe Mitfrauen,
    Das Leben hat mich in meiner 1. Lebenshälfte oft an das Thema Essstörung oder Idealfigur, Schönheit und Diät vorangebracht. Mein Tipp: je größer deine Themen in Bezug auf Essen, desto stärker befasse dich mit etwas ganz anderem und lenke deinen Geist ab, verschiebe den Blick auf dich. Die Stichworte Körperwohlempfinden mit Zufrieden haben mich auf den abenteuerlichen Weg der Entstehung von Erkenntnissen gebracht. 3 Wochen „Erkenntnisbildung“ im geistigen Gepäck. Nenne es Wortkontemplation. Ist eine Selbstentdeckungsreise. Empfehle auch Bildkontemplation…ersonnen in einem Moment der Stille ein Bild zu deinem tiefsten und höchsten Lebensgefühl. Das ist dein Lebensbild. Anschließend und besser am Tag danach sich Fragen stellen und über das Bild neue Gedanken erhalten. Ein Weg harmloser Bewusstseinserweiterung. Alles Gute und Liebe

    Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar