Essanfälle können verschiedene Ursachen haben. In diesem Beitrag möchte ich mich auf eine besondere beziehen und erklären, warum, restriktives Essverhalten ein Auslöser für Essanfälle sein kann.
Die meisten meiner Essanfälle ereigneten sich abends.
Damals wusste ich noch nicht, warum das so war. Den ganzen Tag über hatte ich mein Essen im Griff, doch abends brach ich aus. Immer wieder stellte ich mir die Frage, warum das so war. Warum ausgerechnet abends? Was machte ich falsch?
Die Basis für den späteren Essanfall begann schon beim Frühstück.
In der Therapie nahmen wir mein Essverhalten Stück für Stück auseinander und stellten die Routine eines üblichen Essanfalls schematisch dar. Auf diese Weise wurde klar, dass das Hauptproblem nicht am Abend, sondern am Morgen lag. Ich aß über den Tag verteilt zu wenig.
Und das begann schon beim Frühstück. Meistens ließ ich es sausen (weil ich wirklich kein Frühstücksmensch) bin, aß aber über den Tag verteilt auch zu wenig. Obwohl ich inmitten meiner Recovery war, war mein Essverhalten nach wie vor restriktiv und glich einer Diät. Ein unbewusster Teil von mir wollte die gestrige Kalorienbilanz mit weniger Essen wieder aufwiegen. Aber warum es nicht gesund ist, Essen aufzurechnen, hatte ich euch ja bereits in einem anderen Beitrag erklärt.
Am Abend rächte sich mein hungriger Körper mit Essanfällen.
Dem Körper fehlten Nährstoffe. Außerdem hatte sich über den Tag verteilt eine Menge Appetit angestaut. Irgendwann überschritt ich den Punkt, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu essen. Aus lauter schlechtem Gewissen – weil ich inzwischen ohnehin zu viel gegessen hatte – rutschte ich in einer „Sche** drauf“ Haltung, in der sowieso alles „egal“ war und der Essanfall nicht mehr aufzuhalten war.
Zu wenig über den Tag verteilt essen kann zu Essanfällen führen.
Deshalb ist es wichtig, sich ausgewogen zu ernähren und dem Körper genügend Energie zu geben. Wenn der Körper nicht hungert, lechzt er am Ende des Tages nicht nach Nahrung. Auf diese Weise könntet ihr möglicherweise den ein oder anderen Essanfall vorbeugen.
Kennt ihr das Phänomen, abends zu viel zu essen, weil ihr tagsüber zu wenig gegessen habt? Habt ihr andere Auslöser?
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Du sprichst hier etwas an, was ich von mir nur zu gut kenne, und was in den letzten Wochen und Monaten für mich mehr und mehr Realität geworden ist. Ich bin sehr, sehr unzufrieden damit …
Zwar frühstücke ich daheim, aber was ich dann den Tag über so „esse“, ist eine einzige Katastrophe. Das hat viel damit zu tun, dass ich unregelmäßig arbeite, dass ich am Ort meiner Arbeit bis auf einen ziemlich schwachen Discounter keine Möglichkeit habe, mir etwas zu essen zu besorgen, dass es hier auch keine Möglichkeit gibt, sich etwas Essen wirklich zuzubereiten, sowohl zeitlich, wie auch von den Rahmenbedingungen her nicht.
Ergebnis ist, dass ich „Irgendwas“ zu mir nehme, oft ganz und gar nicht ausgewogen, sehr ungesund, und ebenso oft zu wenig. Und ab dem späten Nachmittag geht das Drama dann los – es beginnt mit irgendwelchen Keksen oder anderem Süßkram und endet bei einem viel zu üppigen Abendbrot… und dann bin und fühle ich mich häufig überfressen. – Das ist ein Teufelskreis.
Ich möchte da unbedingt wieder raus, aber die Rahmenbedingungen , die ich im Alltag vorfinde machen mir das sehr, sehr schwer.
Auf jeden Fall kann ich die Gefahr ermessen – eigentlich ist das schon ein bisschen essgestört, oder? – Zumal ich dann anschließend, während des Fortschreitens des Abends auch nicht anhalten kann, noch Schoki oder anderes Zeug zu futtern. Das macht mich schon in dem Moment, wo ich es tue, wütend. Aber ich höre trotzdem nicht auf …- irgendwie ist es wie Frustfuttern.
Möglicherweise ist das dann schon die zweite bedenkliche Entwicklung …
Tja, also leider kann ich bezogen auf Dein heutiges Thema WIRKLICH mitreden …
Liebste Grüße an Dich! 💖🌹
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Danke für deine Ehrlichkeit, lieber sternfluesterer! Dass du momentan deine Schwierigkeiten mit dem Essen hast, tut mir sehr leid! Jeder Mensch fällt hin und wieder in ein essgestörtes Verhalten und es ist sehr „gut“, dass du das alles ganz bewusst wahrnimmst. Ich hoffe sehr, dass sich mit der Zeit eine gewissen Routine in dein Leben einpendeln wird, oder es, wenn es wieder etwas „ruhiger“ wird, vielleicht von selbst weggeht!
Liebe Grüße! ❤
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