Eine Essstörung äußert sich auf vielfältige Weisen, sind jedoch alle äußerst ernst zu nehmen. Manchmal von ihnen scheinen so „absurd“ , dass sich viele Betroffene nicht trauen, darüber zu reden. Ich möchte euch daher ein bisschen über das „chew and spit“ Syndrom erzählen!
Was ist das „chew and spit“ Syndrom?
Die Worte „chew“ und „spit“ kommen aus dem Englischen und heißen so viel wie „kauen“ und ausspucken. Der Begriff erklärt sich damit im Grunde auch selbst – Nahrung, vorzugsweise welche, die einem gut schmeckt, wird in den Mund genommen, gekauft, aber nicht heruntergeschluckt, sondern ausgespukt. „Sinn“ des Ganzen ist, das Essen zu genießen, aber die Kalorien nicht aufzunehmen.
Das „chew and spit“ Syndrom hat sowohl Ähnlichkeiten mit dem restriktiven Verhalten (zum Beispiel bei Betroffenen von Magersucht), da keine Lebensmittel zu sich genommen werden, als auch mit Binge Eating und Bulimie, da sehr viel Essen zu sich genommen und mit dem Ausspucken kompensiert wird. Es ist also nicht eine eigenständige Form von Essstörung, sondern eine Form von essgestörtem Verhalten, die bei jeder Diagnose einer Essstörung auftreten kann.
Das „chew and spit“ Syndrom ist häufiger, als man denkt.
Auch wenn die meisten noch nie von diesem Phänomen gehört haben und es im ersten Moment sehr befremdlich klingt, ist es durchaus weit verbreitet. Und bei näherem Betrachten sind die Ursachen identisch mit den großen Formen der Essstörungen: Angst vor Zunahme, Angst vor Kalorien, Heißhunger, Essanfälle,…
Durch das „chew and spit“ Syndrom wurde mir erst klar, dass ich möglicherweise eine Essstörung habe.
In meinem Beitrag „Wann habe ich zum ersten Mal gemerkt, dass ich krank bin?“ erzählte ich euch bereits ein bisschen von meiner Erfahrung mit dem „chew and spit“ Syndrom! In dieser Zeit steckte ich einem Bein in der Magersucht, in der anderen beim Binge Eating. Ich aß sehr wenig, bekam jedoch immer wieder Heißhunger. Mehr darüber könnt ihr in meinem Beitrag lesen!
Genau wie jedes essgestörtes Verhalten, kann sich das Kauen und Spucken zu einer Sucht manifestieren.
Essen gibt uns ein gutes Gefühl, selbst wenn wir es nicht schlucken. Der Prozess beginnt schon im Mund.
Folgen des „chew and spit“ Syndroms:
Im Grunde sind die seelischen Folge all jene, die bei jeder Essstörung auftreten können. Dazu zählen Scham, Ekel vor sich selbst oder Selbsthass. Spezifische Folgen beim „chew and spit“ Syndrom können Unterernährung, sowie geschwollene Speicheldrüsen oder Zahnprobleme sein. Zudem beginnt die Verdauung und Zersetzung der Nahrung bereits im Mund – nämlich beim Kauen!
Hattet ihr vorher von vom „chew and spit“ Snydrom gehört?
Das hatte ich jahrelang vor der Bulimie praktiziert. Wusste gar nicht, dass das einen Namen hat 😬 Ich hatte davon ziemlich zugenommen. Viel geht dann halt doch in den Magen.
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Ich wusste auch nicht, dass es ein richtiges “Syndrom” ist, bis mir eine Freundin davon erzählte 🙈 manchmal denkt man, dass man ganz allein mit dem Problem ist…
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Sorry, war jetzt nicht grad ein wertstiftender Kommentar von mir. Jedenfalls dachte ich damals, ich sei allein damit. Und gesund ist das natürlich sowohl körperlich als auch psychisch keinesfalls.
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Ja, ich glaube auch, dass das früher oder später sowohl den Körper, als auch die Seele angreift!
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Ich hatte das auch mal ausprobiert, aber es hat sich für mich einfach nur furchtbar angefühlt, da hab ich es wieder gelassen und lieber gehungert -_-
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Ja, das Gefühl ist auch kein schönes
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